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Aus dem Logbuch eines Strandpiraten... (03)

15 Apr 2020Eddie [AID]
Aus dem Logbuch eines Strandpiraten:

Unsaft weckte mich Elli aus dem viel zu kurzem Schlaf indem sie mir wiederholt mit den Fingern in die Seite bohrte und dafür einen bösen Blick von mir erntete.
Wenigstens hatte sie bereits Kaffee gekocht und hielt mir nun die dampfende Tasse unter die Nase.
"Was ist denn los?" grummelte ich verschlafen, nahm einen Schluck des heissen Getränks und rieb mir die Augen.
"Ich weiss nicht." , sagte sie. "Aber du solltest an die Bubblebox gehen. Da ist eine Prioritäts Nachricht vom HQ."
Normalerweise erhielt ich Order nur über das schwarze Brett der Station in der ich mit meinem Schiff angedockt war. Also musste irgendwas besonderes anliegen.
Noch immer verschlafen schlüpfte ich in meinen mitternachtsblauen, flauschigen Morgenmantel und angelte mit den Zehen nach meinen Hausschlappen.
Derart gekleidet und mit der Tasse Kaffee in der Hand schlurfte ich aus meiner Kajüte zur Orb des Schiffes.
Elli sass bereits an ihrem Co-Piloten platz und scannte die Umgebung.
"Wo sind wir?" fragte ich.
"Wir sind in LHS 331 im Orbit von Planet A6, einer Wasserwelt. Der Deepscann zeigt an das wir rundherum frei sind."
Sie hatte die ganze Nacht Wache gehalten. Und währendessen das Schiff zunächst nach Muang und dann nach Wolf 397 manövriet um verbesserungen an den Strahlenlasern und den Multiguns vornehmen zu lassen.
"Was hast du gemacht? Wieso sind die 2er Strahler noch immer auf Grad 4?" fragte ich.
"Ja Cheff, ich habe nur den 4er Strahler auf Grad 5 pimpen lassen und einen experimentellen Effekt für Übergrösse dazu bestellt. Die beiden 2er Strahler sind auf effiziens und reichweite getrimmt worden.
Das ergibt einen besseren Energie Koeffizienten und verhindert allzu schnelle überhitzung der systeme. Die beiden 3er Multigun Türme liess ich um Korrosions Munition und Übergrösse erweitern. Zusammen mit dem verbesserte Energieverteiler ergibt das ein nettes Feuerwerk."
Die "Solar Warden" ist kein Kampfschiff, eher sowas wie ein Multi-Role Mining Frachter der sich auch zur Wehr setzen kann. Und so musste ich anerkennend mit dem Kopf in ihre Richtung nicken.
"Gut gemacht. - Und danke für den Kaffee."
"Ok, was haben wir denn hier?" dachte ich, und tapperte in die Console um die mails aus dem HQ via UUCP-Point abzurufen.
Die erste Nachricht war schonmal eine gute Nachricht. - Mir wurde mitgeteilt das mich das HQ von The Allied für verdienste um Operation Glastonbury zum Agent befördert hatte.
Dadurch kam ich an besser bezahlte, aber auch gefährlichere Aufträge. No risc, no fun.
In der nächsten Nachricht wurde mir ein neues Einsatzgebiet zugewiesen. Unterstützung in Merak für die PRB. Ich sollte einen Piratenclan ausschalten, einige Planetenscanns anfertigen, sowie die Zerstörung eines Kraftwerks und 16 Wächterdrohnen in 37 Ursae Majoris durchführen.
"Ganz schön was los, heute morgen" sagte ich zu Elli und überlegte ob es nicht sinnvoller wäre auf ein unauffälligeres Schiff zu wechseln. Für die Planetenscanns müsste ich in eine Siedlung einer verfeindeten Fraktion eindringen und dann war es immer besser Inkoknito zu reisen um unnötige Aufmerksamkeit zu vermeiden. Dafür wäre es aber nötig zunächst nach LHS 2637; meinem Heimatsystem; zu springen um das Schiff in der Werft zu wechseln.
In LHS 2637 wechselte ich, inzwischen korrekt gekleidet in die "Yellow Cab", einer nur wenig bewaffneten und auf Stealth getrimmten ultra leichten Keelback die ich vor einiger Zeit von einem ansässigen Taxi-Unternehmen gekauft hatte. Nachdem ich sie mit besseren Triebwerken und einer SRV-Bucht ausgerüstet hatte war sie für diese art von Missionen wie geschaffen. Sogar nach Colonia hatte mich die gute bereits gebracht und die dortigen Behörden haben nicht schlecht gestaunt das jemand die mehr als 22.000 Lichtjahre weite Reise mit einem Taxi zurück legte.
Auf dem Weg nach 37 Ursae Majoris schärfte ich Elli ein, das sie mich kurz vor der Ziel-Siedlung absetzen und dann verschwinden solle um im Orbit auf meine Meldung zu warten.
Um an die Standort-daten der Siedlung zu gelagen war ein Besuch der NAV-Boje nötig. Da hätte die Aufklärung von HQ wirklich bessere Arbeit leisten können.
Wir erreichten das Ziel wie erwartet und nahmen Kurs auf die Boje.
Dort angekommen scannte ich das Signal der Boje und erhielt die Koordinaten der Siedlung.
Ich hatte eben den Frameshift-Antrieb der "Yellow Cab" aktiviert, als plötzlich 3 Viper und 1 FDL aus dem Hyperraum unmittlebar vor meinem schiff brachen und sofort das Feuer eröffneten. Im COM las ich noch "Gehen sie auf NULL und ergeben sie sich, sonst werden sie zerstört!" während die ersten Lasergarben in meine Schilde prasselten.
3,2,1 - der Frameshift sprang an und brachte uns mit einem Low-Wake in Sicherheit.
"Scheisse, die Piraten habe ich ganz vergessen." dachte ich und sagte zu Elli gewandt "Na wartet Freunde, wir kommen wieder!"
Doch zunächst wollte ich mir diese Siedlung vorknöpfen. Eins nach dem anderen.
Wir erreichten den Mond auf dem die Siedlung war, und der um einen Gasriesen der Klasse 1 kreiste. Ich ging in einen steilen Sinkflug über der mich in die nähe des Ziel brachte. Während des Sinkfluges wechselte ich in den SRV um keine Zeit zu verlieren.
"Könnte sein das wir schnell wieder von hier verschwinden müssen. Also halt dich bereit." sagte ich zu Elli die währenddessen die Kontrolle über die "Yellow Cab" übernommen hatte und das Schiff in mindest Flughöhe und jede Bodenwelle als Deckung nutzend näher an das Ziel brachte. Man hatte uns bisher nicht entdeckt.
Ca. 2.5 Klicks vor dem Ziel setzte die Keelback sanft auf den gefrorenden Boden auf und spuckte mich aus. Kaum hatte ich den Grund berührt zog Elli das Schiff mit Vollgas gebend steil in eine kurve und verschwand wie angeordnet.
"Endlich allein." dachte ich so bei mir und musste grinsen. Bisher lief alles glatt.
Die Siedlung die sich in einer leicht hügelige Landschaft befand lag nun vor mir und ich erkannte, das es sich um einen Fern-Erkundungs-Stützpunkt handelte.
Grosse Passiv-Sensoren richteten ihre neugierigen Ohren in das All um jedes Signal der Sprung-Aggregate ankommender Schiffe zu orten und deren Daten an die Einsatzleitung weiter zu leiten.
Umgeben war der Komplex von einigen Abwehrtürmen die zwar recht gefährlich für ungeübte Piloten sein konnten aber wenn man verstand das Gelände als Deckung zu nutzen, konnte man sie umgehen.
Mein Ziel war zunächst der Generator der Station um die Abwehr auszuschalten. Auf dem Head-up Display entdeckte ich jedoch nur den Daten Knoten der Siedlung den ich hacken musste um so an die Wirtschaftsdaten des Gegners zu gelangen.
"Da muss ich wohl ein wenig suchen." sagte ich mir und erreichte gerade den ersten Sensor als plötzlich eine Wachdrohne vor mir und zwei weitere Wachdrohnen in meinen Flanken auftauchten und das Feuer eröffneten. Die Energie hatte ich bereits so eingestellt das sowohl die Schilde, als auch das Bordgeschütz genügend Energie erhielten. Ausserdem hatte ich als Munition das "gute Zeug" geladen.
Den ersten Gegner erfasste ich noch im vorwärts fahren und feuerte sofort. 4-5 Treffer, mehr war nicht nötig, und schon zerplatzte die Drohne mit einem dumpfen Knall.
Danach schaltete ich auf den Geschützturme um und erledigte Nummer 2 und 3. Das ganze ging so schnell das kein Alarm ausgelöst worden war.
"16-3 macht 13, na toll." dachte ich so bei mir und steuerte den nächsten Sensor an". Wieder erschienen 3 Drohnen die ich mit dem selben manöver wie zuvor abservierte.
"Noch 10." frohlockte ich, - doch diesmal begannen die Sirenen in der Basis aufzuheulen. Die abwehrtürme eröffnten jetzt ebenfalls das Feuer, doch ihre Garben zogen ohne Schaden anzurichten über meinen Kopf hinweg. So bewegte ich mich zwischen den Hügeln hindurch in richtung Siedlung, wehrte Drohnen ab und schlug Hacken um der Abwehr zu entgehen. Die K.I der Geschütze lernte schnell und so trafen die ersten Salven meine Schilde.
Endlich erhielt ich das Signal des Generators und steuerte diesen an. Dafür musste ich eine Rampe hinauf fahren und mich in die Siedlung begeben.
Es ist nicht ganz ungefährlich sich in eine unbekannte Siedlung zu wagen wenn man über deren Aufbau so gut wie nichts weiss. Zum Glück lag der Generator unweit der Rampe und ich wollte gerade das Feuer auf ihn eröffnen als plötzlich ein weierer Turm der bisher inaktiv war zu schiessen begann.
Rumms, ein schwerer Treffer in die Schilde lies diese zusammen brechen.
"Jetzt oder nie!" dachte ich, und lies den Geschützturm heisse Grüsse übermitteln. Der Generator zerplatzte kreischend und die Abwehr war ausser gefecht.
Weitere Drohnen tauchten auf und trafen meinen SRV. Die Fahrzeughülle nahm schaden.
Ich war der Siedlung jetzt so nahe das ich die Gebäude als Deckung nutzen konnte. Die restlichen Drohnen erledigte ich in Ninja-Manier. Kurze vorstösse um die Gegner zu erfassen, danach rückzug um eine bessere Position einzunehmen, gefolgt von einem erneuten Angriff aus dem Hinterhalt.
Endlich, im Missionslog erschien die Meldung: "Alle Drohnen vernichtet!" und so konnte ich mich dem Daten Punkt zuwenden. Diesen hackte ich mit den Bordinternen systemen und erhielt die begeehrten Daten.
"Geht doch." dachte ich und wollte mich gerade in Richtung Ausgang begeben, als plötzlich eine Eagle von ihrem Landepad aufstieg.
Das Ding war sauer auf mich, und lies mich das mittels ihrer Railguns schnell wissen.
Ich gab Vollgas und rauschte die Rampe hinunter. Vor mir lag nun offenes Gelände. Die Hügel würden mir keine Deckung mehr bieten und so schlug ich hacken und nutzte die Hügel um weite Sprünge zu vollführen.
Rumms, erneuter schwerer Treffer. Meine Lebenserhaltung fiel aus. Nur die Notversorgung funktionierte noch für knapp 3 Minuten.
"Elli, wo bleibst du?" schrie ich in den funk. Doch ich bekam keine Antwort.
Weiter flüchtend und hacken schlagend versuchte ich der Eagle zu entkommen.
Weissblaue Explosionen blitzten rund um meinen SRV auf und blendeten mich.
"Elli, verdammt nochmal - melde dich!"
Rumms, wieder ein Treffer. Die Hülle war fast am Ende.
Ich riss den SRV erneut herum um im 90 Grad winkel dem Feuer der Eagle zu entgehen. Jetzt zählte jede Sekunde.
Rumms, ein treffer in den Generator des Fahrzeugs lies die Leistung der Motoren zusammenbrechen. Es war vorbei!
Doch plötzlich hörte ich den schrillen Schrei von Elli, die aus der Sonne kommend die Eagle unter Feuer nahm. Laserfeuer und Lenkraketen erfassten die Eagle und liessen sie verdampfen.
"Sorry Chef, ich musste mir noch die Nägel lackieren."
Sekunden später war die "Yellow Cab" über mir und hiefte das Fahrzeug an Bord.

Etwas später betrachtete ich den rauchenden Rumpf des SRV im Hangar der Keelback.
Elli stand neben mir und grinste. "Da wärst du ja beinahe abgefackelt worden."
"Ja. das war ganz schön knapp." sagte ich und überlegte ob ich ihr den neukauf eines SRV vom Lohn abziehen sollte...
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