Crew of MUTTER leaves the LIKEDEELER/Die Crew der Mutter verlässt die LIKEDEELER
22 Aug 2022Max Bothin
"Not a chance!" Pittman said. "They can't be convinced. Unfortunately!""I've had enough now!", said Max and looked into the sun of the system Eol Prou LW-L c8-283. There, the team's carrier orbited an uninhabited moon. The MUTTER was her home, her retreat.
For several months they had retired to the Colonia bubble and went about their business there. No legal business. Max and his team had specialized in supplying dry fleet carriers with tritium. This fuel was very rare in this part of the galaxy. They procured the material from relevant sources and used it to fill up the MUTTERS's stores.
In addition, the administrations of the approx. 73 inhabited systems up here officially had a big problem with the support of their forces through slave labor, which was forbidden everywhere here, but in reality they snatched the smuggled slaves from the hands of the MUTTER's crew. The team could barely keep up with supplies.
There were no slaves at all up here over the open canals. If tritium was an elusive commodity, slaves were all but impossible to obtain.
But not for Pittman, Max Bothin and the rest of the crew.
They were sitting in the MUTTERS's meeting room, discussing the current situation. They had ongoing contracts with the Likedeelers, a widespread and influential faction both here in Colonia and in the heart of humanity. A good 22 thousand light years away from here.
The Likedeelers had once enjoyed tremendous influence in the Colonia bubble. Half of all inhabited areas had been administered by them, but at some point the tide had turned. They lost all administrations and had to be content with their Helgoland home system. And even there they ran into problems and lost their claim to leadership in the system.
Helgoland. A badly strategically located system, with no special connection to the main trade routes.
Even when the claims were distributed at the beginning of the settlement of the Eol Prou Nebula, which is now called the Colonia Bubble, the Likedeelers were not among the preferred parties. And so maintaining and expanding the administrative areas remained a constant struggle. A grueling task. Many had given up and made their way back to the core areas.
The crew had been aware of these conditions for years. Ongoing contractual relationships did not allow certain transactions. But in order to really profit, to earn real money, you had to run such businesses.
So the bond with the Likedeelers was a restrictive corset for the MUTTER crew. It hurt Max Bothin physically to see other factions proliferating, feigning goodwill, cloaking themselves in humane guise and insisting on honoring old diplomatic agreements while remaining in their privileged positions. They had their hands in wherever there were important junctions. Their lobbyists were in every department of the Interstellar Factors, an organization that organized and assigned criminal justice and administrative fees. They went to each specialized trader for changing materials needed for building and refitting ships and equipment. They influenced the systems of shipyards, outfitters and weapons manufacturers. Max rubbed his eyes as he looked at the destinations of the job lists that kept hundreds of thousands employed in Colonia. Apparently there were connections beyond diplomacy.
In this mixture of preferred population shares, the Likedeelers had no part.
Max didn't want to accept that anymore. The corset of diplomatic relations had become too tight for him and the crew.
"We're canceling the contract!" he said and turned to the crew, who nodded silently. Everyone agreed.
Of course: for months they had been secretly spying on settlements and stations belonging to the factions concerned. The facts were on the table: the Likedeelers were cheated. The contracts feigned false terms and forced them to stay away from the big piece of the pie.
Internally, they had discussed the facts with the Likedeeler management level. But there was no willingness to start a fight about it. The possibilities would be limited, the superiority too great. We don't have enough staff, we don't have the funds.
"When the supreme commander saw the data, I thought he wasn't new!" Pittman said. "I thought so too," said Abrielle, Max's co-pilot. The two flew every mission together. She went through fire for him and he for her.
"All the better! The quicker we get out of there, the quicker we can do our own undisturbed business," said Max.
"Pity! The poor bastards. All those years of hard work, always the silence and nods just to see how you get left behind."
"My sympathy is limited, but I can understand them, somehow," said Abrielle.
"We remain friendly," said Max.
Everyone nodded.
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"Keine Chance!", sagte Pittman. "Sie lassen sich nicht überzeugen. Leider!"
"Mir reicht es jetzt!", sagte Max und blickte in die Sonne des Systems Eol Prou LW-L c8-283. Dort umkreiste der Träger des Teams einen unbewohnten Mond. Die MUTTER war ihre Heimat, ihr Rückzugsort.
Seit einigen Monaten hatten sie sich in die Colonia-Blase zurückgezogen und gingen dort ihren Geschäften nach. Keine legalen Geschäfte. Max und sein Team hatten sich auf die Belieferung trocken gefallener Flottenträger mit Tritium spezialisiert. Dieser Teibstoff war in dieser Gegend der Galaxie sehr selten. Über einschlägige Quellen beschafften sie sich das Material und füllten damit die Lager der MUTTER auf.
Außerdem hatten die Verwaltungen der ca. 73 bewohnten Systeme hier oben offiziell ein großes Problem mit der Unterstützung ihrer Kräfte durch Sklavenarbeit, die hier überall verboten war, in Wirklichkeit aber rissen sie der Crew der MUTTER die geschmuggelten Sklaven aus den Händen. Das Team kam kaum mit dem Nachschub hinterher.
Sklaven gab es hier oben über die offenen Kanäle überhaupt nicht. Wenn Tritium eine schwer zu beschaffende Ware war, so waren Sklaven quasi unmöglich zu bekommen.
Aber nicht für Pittman, Max Bothin und den Rest der Crew.
Die sass gerade im Besprechungsraum der MUTTER und diskutierte die aktuelle Lage. Sie hatten laufende Verträge mit den Likedeelern, einer weit verbreiteten und einflussreichen Fraktion, sowohl hier in Colonia, als auch in den Kerngebieten der Menschheit. Gute 22 tausend Lichtjahre entfernt von hier.
Die Likedeeler hatten einstmals einen außerordentlichen Einfluss in der Colonia-Blase genossen. Die Hälfte aller bewohnten Gebiete waren durch sie verwaltet worden, doch irgendwann hatte sich das Blatt gewendet. Sie verloren alle Verwaltungen und mussten sich mit ihrem Heimatsystem Helgoland zurfrieden geben. Und selbst dort bekamen sie Probleme und verloren den Führungsanspruch im System.
Helgoland. Ein strategisch schlecht gelegenes System, ohne besondere Anbindung an die Haupthandelsrouten.
Schon als man zum Beginn der Besiedlung des Eol Prou-Nebels, der sich heute Colonia-Blase nennt, die Claims verteilt hatte, waren die Likedeeler nicht bei den bevorzugten Parteien dabei. Und so blieben Aufrechterhaltung und Expansion der Verwaltungsgebiete ein ständiger Kampf. Eine zermürbende Aufgabe. Viele hatten dabei aufgegeben und sich wieder auf den Weg in die Kerngebiete gemacht.
Diese Verhältnisse waren der Crew nun schon seit Jahren bekannt. Laufende Vertragsbeziehungen liessen gewisse Geschäfte nicht zu. Um wirklich zu profitieren, um richtig Geld zu verdienen, musste man aber solche Geschäfte betreiben.
Die Bindung an die Likedeeler war also ein einschränkendes Korsett für die Crew der MUTTER. Es tat Max Bothin körperlich weh, wenn er sah, wie sich andere Fraktionen ausbreiteten, Wohlwollen heuchelten, sich einen humanen Deckmantel gaben und auf die Einhaltung alter diplomatischer Vereinbarungen pochten, dabei aber in ihrer bevorteilten Position blieben. Sie hatten überall wo es die wichtigen Knotenpunkte gab, die Hände drin. Ihre Lobbyisten sassen in jeder Abteilung der Interstellar Factors, einer Organisation die das Strafrecht und die Gebühren in den Verwaltungen organisierte und vergab. Sie waren bei jedem spezialisierten Händler für den Wechsel von Materialien, die für den Bau und die Umrüstung der Schiffe und der Ausrüstung benötigt wurde. Sie beeinflussten die Systeme der Werften, Ausstatter und Waffenproduzenten. Max rieb sich die Augen, wenn er sich die Zielorte der Auftragslisten anschaute, die in Colonia hunderttausende in Lohn und Brot hielten. Offensichtlich gab es Verbindungen über die Diplomatie hinaus.
In dieser Gemengelage bevorzugter Bevölkerungsanteile hatten die Likedeeler keinen Anteil.
Max wollte das nicht mehr akzeptieren. Das Korsett der diplomatischen Beziehungen war für ihn und die Crew zu eng geworden.
"Wir lösen den Vertrag!", sagte er und drehte sich zur Crew die schweigend nickte. Alle waren sich einig.
Natürlich: seit Monaten hatten sie insgeheim Siedlungen und Stationen der betreffenden Fraktionen ausspioniert. Die Fakten lagen auf dem Tisch: die Likedeeler wurden übervorteilt. Die Verträge täuschten falsche Bedingungen vor und zwangen sie vom großen Stück des Kuchens fern zu bleiben.
Intern hatten sie die Faktenlage mit der Führungsebene der Likedeeler diskutiert. Doch es bestand keine Bereitschaft deswegen einen Streit vom Zaun zu brechen. Die Möglichkeiten wären begrenzt, die Übermacht zu groß. Man habe kein ausreichendes Personal, es fehlten die Mittel.
"Als der Oberkommandeur die Daten gesehen hat, dachte ich, dass ihm das nicht neu vorkommt!", sagte Pittman. "Dachte ich auch", sagte Abrielle, die Copilotin von Max. Jeden EInsatz flogen die beiden gemeinsam. Sie ging für ihn durchs Feuer und er für sie.
"Umso besser! Je schneller wir da raus sind, desto schneller können wir unsere eigenen ungestörten Geschäfte machen", sagte Max.
"Schade! Die armen Kerle. All die Jahre der harten Arbeit, immer dieses Schweigen und Abnicken, nur um zu sehen, wie man abgehängt wird."
"Mein Mitleid hält sich in Grenzen, aber ich kann sie verstehen. Irgendwie", sagte Abrielle.
"Wir bleiben freundschaftlich verbunden", sagte Max.
Alle nickten.