Just another day in traders life
18 Dec 2019User197054
Schichtbeginn. Schnell einen letzten Schluck Kaffee im Vorbeigehen. Irgendwie war es heute kälter im Hangar. Hätte ich Gefriergut geladen, wäre das nachvollziehbar. Wahrscheinlich wieder Energiesparmassnahmen der Stationsadministration. Das würde aber gleich keine Rolle mehr spielen - da draussen.Startchecklist, Tower and go.
Hätte mir irgendwann mal jemand gesagt, dass ich mal Eigentümer einer Heavy 9 sein würde, hätte ich ihn zum Teufel gejagt. "Was? Dieser Ziegelstein? Das Teil ist so manövrierbar, wie ein Elefant im Teerbad." - hörte ich mich noch sagen. Tja, Meinungen können sich ändern.
Zielsystem fixieren. Sprung. Die Reise hatte begonnen.
Mittlerweile mochte ich die Routine, die der Job eines Frachterpiloten bietet. Transportauftrag annehmen, Fracht stauen, Fracht entladen. Quitieren lassen. Leichtes Geld. Heute Ist mein Copilot dabei. Er ist ganz in Ordnung. Bis auf seine Vorliebe für Cahoona-Burger. Danach roch es dann im ganzen Schiff. Aber er konnte vernünftig Go spielen.
Plötzlich ein Proximity-Alarm. Hier draussen? 2k Ls von der nächsten Station entfernt? Das bedeutete Ärger.
Ein kurzer Check des Radars. Ein Raider. War ja klar. Ein ziemlich fetter Pott. Er scannte mich. Keine Chance zu entkommen. Nicht mit einer vollen Ladung. Er nahm Kontakt auf. Ein ziemlich martialischer Typ.
"Wenn Du leben willst, weißt Du was Du zu tun hast." - und fuhr seine Waffen aus.
Ich ging runter zur Fighter-Bucht und mein Kompagnon wusste - diesmal nicht. Das wusste auch der Raider, kaum dass ich abgedockt hatte.
"Bist Du wirklich so lebensmüde?", sein Kommentar und er grinste von der Comm. "Wir werden sehen." erwiderte ich.
Ein bischen navigieren und ich hatte seinen Schildgenerator im Fadenkreuz. Volltreffer. Der Schild brach zusammen. Das war das Zeichen für meinen Copiloten. Er fuhr die Türme aus und die Gatlins gaben was nur ging.
"Hey, so war das nicht gedacht. Ich habe Dich unterschätzt. Ich werde Dich ab sofort in Ruhe lassen. Deal?"
Mittlerweile war er ziemlich durchlöchert. "No way." Immer weiter rotierten die Gatlins und durchlöcherten den Rumpf der Challenger. Aber auch die "Kori Bustard" hatte schon ein paar schwere Treffer eingesteckt.
"Dich treffe ich wieder.", war das letzte, das er wütend brüllte. Er fuhr seine Sprungtriebwerke hoch und weg war er.
Ich dockte an. Meine Heavy hatte nicht unbedingt kritischen Schaden genommen, aber den Liefertermin würden wir nur knapp halten können. Nach einer Notreparatur gingen es wieder auf Zielkurs und zurück zum Go-Brett.
Tower, LSO, Touchdown.
Die Mechaniker der Station standen irgendwie überrascht um die "Kori Bustard" herum. "Das sieht schlimmer aus, als es ist.", sagte ich und klopfte dem Chefingenieur auf die Schulter. "Ist nur äußerlich. Platten drauf und fertig. Die Maschine ist soweit in Ordnung." Ein Nicken und ein paar Handzeichen später werkelte die Deckscrew mit Schweißgeräten, das einem schon vom Zusehen schwindelig wurde.
Stunden später in den Crew-Quartieren.
"Hey, habt ihr schon gehört. Da ist einer geplatzt. Angeblich ist T.J. Kavanagh wieder im System. Hoffentlich versagt bei dem mal die Drosselung nach einem Jump." Zustimmendes Gemurmel und man wandte sich wieder den privaten Angelegenheiten zu.
Der nächste Morgen
Schichtbeginn. Schnell noch einen letzten Schluck Kaffee im Vorbeigehen. Die "Kori Bustard" war schon beladen. Ein letzter Check der Düsen und der Aussenhaut. Die Deckscrew hatte gute Arbeit geleistet. Diese Tour ging nach Hause. Eine Woche mit der Familie verbringen. Ein Holo stand immer auf der Comm-Box. Es ist gut zu wissen, wofür man all das macht.
Startchecklist, Tower and go
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