Apollomac XII
21 Nov 2019Serge Alpenmilch
GedenktagManche sagen, wir Likedeeler haben einen etwas anderen Blick auf die Dinge.
Nachdem der 50. Jahrestag des größte Abenteuers der Menschheit im Sommer dieses Jahres nur erbärmlich gewürdigt wurde, erinnern wir uns an die wackeren LoMaC CMDR von Apollo 12.
Viele Likedeeler sind der Meinung, dass es sich hierbei um den ersten Raumflug einer waschechten LoMaC Mannschaft handelt. Nicht nur, weil sie die erste Crew waren, die eine Sonde plünderte.
Gleich beim Start der vollbetankten Rakete vom Blitz getroffen, was den Ausfall der Steuerung zur Folge hatte, haben diese drei Haudegen Pete Conrad, Richard Gordon und Alan Bean nicht sofort die Missionen abgebrochen, sondern im Flug, wie jeder erfahrene Windows Nutzer, erstmal die Reset-Taste gedrückt, um zu gucken, ob ein Neustart hilft.
Und wie so oft: Damit haben sie mit ihren "Clipper" unbeirrt zum Meer der Stürme gesteuert.
Dort begrüßte der ultracoole Pete Conrad die Mondoberfläche mit den unsterblichen Worten: „Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me.“, was als erster Scherz der Menschheit auf einem fremden Himmelskörper in die Geschichte eingegangenen ist. Er hatte vorher um 500 Dollar gewettet, dass niemand im vorschreibt, was er bei der Mondlandung zu sagen hat.
Exemplarisch seien hier ein paar Fakten zu Pete genannt: Dieser Rennfahrer, Legastheniker und Erfinder des feuerfesten Anzugs trägt nicht umsonst auf seinem Grabstein die Inschrift: "An Original!"
Um die kräftige Flüche der exzellenten Crew im Funkverkehr zu unterbinden hatte die verzweifelte Nasa Hypnosesitzungen angeordnet, bei den die Mannschaft konditioniert wurde Lieder zu summen statt zu poltern.
CMDR Conrad hört man auf den Aufzeichnungen der gesamten Mission davon intensiv gebrauch machen. So ist er der einzige Astronaut, der auf dem Mond je gesummt hat: Es gibt eine Videoaufnahme, in der er konzentriert Gesteinsproben sammelt und dann plötzlich wie Puh der Bär klingt: "Dum di dum dum dum" und "Dum du du du, du du du".
Wenn demnächst die Weihnachtszeit beginnt, dann werden im Lyndon B. Johnson Space Center in Houston, Texas, auch in diesem Jahr wieder die Bäume angestrahlt, die dort zum Gedächtnis aller verstorbenen Apollo-Astronauten stehen. Sie alle erstrahlen in weißem Licht. Alle außer einem. Der Baum zu Ehren von Pete Conrad wird rot angeleuchtet. Auf Conrads Beerdigung hatte Alan Bean 1999 so getan, als würde ihm sein ehemaliger Kollege aus dem interstellaren Jenseits zuflüstern. Bean zitierte den toten Conrad mit dem erfundenen Satz: "Wenn du schon nicht gut sein kannst, dann sei wenigstens bunt."
Unsere Jungs sind heute vor genau 50 Jahren von der kargen Mondoberfläche wieder in Richtung heimischer Zapfhahn aufgebrochen.
Darauf hoch den Becher Likedeeler!
P. S: Die Leistungen unseres "Buzz" sollen damit nicht geschmälert werden, aber er konnte trotz seiner Freude an Alkohol und Fausthieben einfach zu gut Mathe, um von jedem als echter Likedeeler anerkannt zu werden.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/apollo-12-pete-conrad-alan-l-bean-50-jahre-mondlandung-1.4686385