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Conflux Expedition - Chapter 3 (Finale): The past never sleeps (deutsch / english)

23 Dec 2023Mace Andarion
Please note: english version below the german version!#



Conflux Expedition

Kapitel 3: Die Vergangenheit schläft nie

„STIRB!?“
Mace fragend zu dem Waffenhändler, als er sich die Schrotflinte genauer ansah.






Es ist einen Tag her, dass Mace mir die Guardian Ruinen gezeigt hatte. Letztendlich war die Aussicht auf die rote See, Verzeihung, ich meinte natürlich die rote Lagune, fantastischer und großartiger gewesen, als jede Guardian Ruine in dieser Galaxie. Die rote Lagune war ein kosmischer Nebel bestehend aus diversen Rottönen und wunderschön, zumindest während des planetaren Aufenthalts. Für Stunden blickten wir in den Skaudai AA-A H71 Nebel, der roten Lagune und bestaunten seine Anmut. Die Stunden fühlten sich dabei an wie ein kurzer Augenblick. Ein Wimpernschlag für den Kosmos selbst. Ich versuche mir immer noch zu erklären, wie diese Zeitverzerrung in meinem Kopf zustande gekommen war. Für Mace schien es nichts Neues zu gewesen zu sein. Sicherlich hatte er bereits dutzende male an entfernten Orten der Milchstraße für Stunden dessen Phänomene und Panoramen genossen, welche ich mir nicht einmal ausmalen konnte. Ich war angefixt. Nun, da ich es mit meinen eigenen Augen gesehen habe, möchte auch ich gerne mehr von der Galaxie sehen und diese bereisen. Ich bin verärgert über mich selbst, über mein früheres ich, welches Mace innerlich dafür verspottete, dass er scheinbar lieber mehr Zeit draußen in der schwarzen See verbrachte, als in den Kernwelten. Die schwarze See. So nannte Mace die Weiten des Weltraums. Wie konnte das unendliche Nichts und das sich wiederholende anglotzen von Sternen und dessen Felsen, welche diese umkreisten interessanter sein, als in den von Menschen bewohnten System? Wie konnte es interessanter sein als die Zivilisation selbst und deren Annehmlichkeiten? Wenn es Abenteuer waren die Mace suchte, dann gab es von denen hier mehr als genug. Mehr Beschäftigung als Lebenszeit, selbst wenn man diese über das natürliche Maß hinaus verlängerte. Damals verstand ich es noch nicht. Und das tue ich auch jetzt nicht. Noch nicht. Wahrscheinlich hing es mit der Distanz zusammen. Nur weit genug weg von der größten Masse und Ansammlung anderer Menschen, alleine und nicht mehr als ein Staubkorn in der unendlichen Wüste unseres Universums. Das und die Gefahr die man einging, nie wieder zurückzukehren. Und dann belohnt wird mit Erlebnissen wie diese, welche ich gemacht hatte, als es mir erlaubt war, die rote Lagune zu betrachten. Vielleicht macht es das aus. Vielleicht lässt es dann dieses Gefühl entstehen, wenn man zurückkommt von so einem Abenteuer. Fernweh. Ja, das war es. Man nannte es Fernweh. Mir fällt ein, dass ich bereits andere Erkunder von diesem Phänomen habe sprechen hören. Auch diese hielt ich damals für unterbelichtet. Fernweh. Desto weiter man weg war, desto weiter man in die schwarze See segelte und von diesen Reisen zurückkehrte, umso viel weiter will man anschließend in diese vordringen. Ich denke, das könnte es sein. Aber was, wenn man den Rand der Galaxie erreichte, welcher den entferntesten Punkt von den Kernwelten aus darstellte? Ich meinte natürlich Beagle Point. Als wir ein bewohntes System in der Nähe der Ruinen erreichten, um uns dort auf einem planetaren Raumhafen für kurze Zeit zu erholen, fragte ich Mace danach.





Wir waren vor etwa zwei Stunden am Sacaqawea Space Port angekommen welche im System Skaudai CH-B d14-34 lag und nicht unweit von den Ruinen lag, welche wir besucht haben. Und obwohl der wirtschaftliche Schwerpunkt des Systems auf Abbau und Raffinerie lag, trugen die mehr als ein halbes dutzend von Systemen in welchen man Ruinen, Sternenphänomene und den Skaudai Nebel bestaunen konnte, maßgeblich dazu bei, dass es auch ein Touristenhotspot war. Charter und Reiseunternehmen, sowie Souvenirläden hatten in der Abflughalle ihre Stände aufgebaut und versuchten mit den ankommenden und abreisenden Touristen Geschäfte zu machen.
Auf dem Weg in die Bar gelang es uns nur mit Mühe einen Angestellten eines Charterunternehmens davon zu überzeugen, dass wir kein Interesse an seinen Angeboten hatten. Er zog erst von dannen, als Mace ihm mit seinen persönlichen Kodexeinträgen der Pilotenvereinigung beweisen konnte, dass er sich bereits vor Jahren den Rang Elite im Bereich Erkundung erarbeitet hatte. Er alleine war mehr Lichtjahre gereist als sein nerviger Gegenüber und seine gesamte Sippschaft zusammen. Der Reiseunternehmer verließ uns jedoch nicht, ohne darauf zu bestehen, uns einen Flyer mit Informationen überlassen, falls wir es uns doch unverhofft anders überlegen würden. Wir suchten uns einen freien Tisch mit Stühlen.
Ruhig und mit seinem Blick abwesend lehnte CMDR Mace Andarion sich in seinem Stuhl zurück und grübelte über die Frage nach, die ich ihm stellte. Seine Stirn begann falten zu bilden und er rieb sich mit der Hand über das Kinn. Eine bunt zusammengewürfelte Jazz Band jammte ausgelassen und entschleunigte die ganze Situation zusätzlich.
„Ich habe eine Weile lang in den Abgrund geschaut. Über den Rand von dem Ende, was ich die Welt nenne“, antwortete er langsam und mit gedämpfter Stimme auf meine Frage. Dabei schaute er eine Weile lang an mir vorbei als würde er Tagträumen.
„Weißt du“, fuhr er fort, „Wenn du so weit gereist bist, nur um bitter feststellen zu müssen, dass du in einer Galaxie gefangen bist, dann ist das anfangs sehr frustrierend.“
Er nahm den Flyer in die Hand, welchen er mitgenommen hatte und zunächst auf den Tisch gelegt hatte. Jeder andere hätte ihn wohl sofort weggeworfen. Er begann das Papier zu falten.
„Besonders, wenn man mit einem Auge zur Andromedagalaxie hinüberschielt.“
Ich beobachtete ihm beim Falten des Papiers, ehe ich an meinem Drink nippte.
„Und wie lebt es sich in diesem Gefängnis?“, fragte ich ihn.
Er atmete tief durch.
„Es ist tröstlich zu wissen, dass es hunderte Milliarden von Sternensysteme gibt, welche bereits seit Äonen darauf warten bereist zu werden. Mehr als genug für tausend Leben. Und nicht einmal null Komma ein Prozent davon sind erkundet“
Ich sah ihm zu, wie er langsam sprach und wiederholt das Papier faltete, es drehte und nochmal faltete ehe er eine andere Stelle wieder entfaltete und von neuem begann. Ich wollte nachhaken, was er da tat, aber ich verwarf diese Frage.
Mir fiel auf wie langsam er sprach und über jedes Wort was er sagte nachdachte und wie er versuchte den Worten eine tiefere Bedeutung zu geben. Er kam mir fast wie jemand anderes vor. Ich kannte Mace schon immer als ruhigen, introvertierten und zurückhaltenden Menschen, aber die Ferne schien diese Charaktereigenschaften zu verstärken. Ich schaute durch die breiten Panoramafenster nach draußen und sah den startenden und landenden Schiffen zu. Als mich wieder meinem Drink zuwenden wollte, starrte ich in eine weiße Blume. Na ja, nicht ganz. Es war eine Blume gefaltet aus weißen Papier. Mace hielt sie mir hin. Er lächelte. Ich nahm sie entgegen und unsere Finger berührten sich einige Sekunden. Flirten konnte er jedenfalls. Wir sahen uns noch eine Weile stumm an. Ich musste fast kindisch grinsen und roch an der Blume, welche nach Druckerschwärze und Zellstoff roch. Er grinste zurück.
Der Saxophonspieler der Jazzband, ein stämmiger Kerl mit lichtem Haar, setzte zu einem ausgefallenen Solo an. Mace drehte sich herum, um besser auf die Bühne sehen zu können. Es würden wohl noch ein paar mehr Drinks heute Abend werden, dem waren wir uns wohl beide sicher.





Am nächsten Tag waren wir auf dem Weg zurück in Richtung der Kernwelten, zum Zentrum der Menschheit, in die Zivilisation, die Bubble. Doch bevor wir dort ankamen, machten wir einen Umweg. Ein Umweg, auf den ich gerne verzichtet hätte, wenn ich im voraus gewusst hätte was mich dort für verrücktes Zeug erwartet. Oder eher was für ein verrückter CMDR.
Mace bestand darauf, sich die verlassenen Siedlungen anzuschauen, die damals während des Projekts Dynastie entstanden waren. Für manche auch als Conflux Standorte bekannt. Auch im Formedine Rift gab es diese Standorte. Ich weiß, dass Mace dort etwas zugestoßen war. Irgendein Unfall oder so. Er sprach nicht darüber, aber ich weiß, dass er seine Erlebnisse aufgeschrieben hatte. Oder zumindest einen Teil davon. Ich glaube, er ist seit einiger Zeit damit beschäftigt ein Buch oder so zu schreiben. Einmal hatte ich einige Auszüge auf seinem Schreibtisch gesehen und meine Neugierde packte mich, was dazu führte, dass ich diese gelesen hatte. Zu jener Zeit, als Mace das Formedine Rift erkundete, hatte ich noch nicht für ihn gearbeitet, da wir uns schlichtweg noch nicht kannten. Ich weiß, dass ihm dort etwas zugestoßen war, aber was genau weiß ich nicht. Jedes Mal, wenn ich ihm danach fragte, wich er meiner Frage aus oder antwortete erst gar nicht. Er schaute weg und begann zu schwitzen, verhielt sich komisch. Ich glaube das Formedine Rift ist Mace seine finsterster Albtraum, sowie das plötzliche Verschwinden meiner Eltern nach einem Missjump in den Witch Space und deren Verbleib eben mein Albtraum ist. Wir müssen beide zurzeit damit leben und wir beide suchen ebenso nach Antworten. Im Gegensatz zu mir hat Mace dafür wenigstens ein paar Anhaltspunkte. Eben jene Siedlungsstandorte des Dynastie-Projekts. Ich hingegen habe keine Anhaltspunkte, an denen ich ansetzen könnte, um meine Eltern zu finden. Um Gewissheit zu haben.
Der Formedine Rift Zwischenfall ist Jahre her. Warum erst jetzt die Conflux Standorte aufsuchen?
Oder will er einfach nur neues Material für seine Geschichten? Waren es denn nur Geschichten? Ich weiß, irgendwas war dort passiert und ich wollte es verdammt nochmal wissen.

Wir haben die ersten vier Standorte besucht. Wir kamen, wir gingen. Ich war überrascht über den guten Zustand der Standorte. An jedem Standort hatten wir eine kleine Siedlung vorgefunden. Sie war natürlich verlassen und das seit über dreißig Jahren. Die modularen Gebäude waren weitgehend intakt und auch deren Einrichtung war noch vorhanden. Einige Touristen hatten Souvenirs mitgenommen, aber im Großen und Ganzen, war alles an Ort und Stelle. Man könnte mit relativ wenig Aufwand und Material die Standorte wieder zum Leben erwecken, wenn man wollte. Am dritten Standort hatte uns eine Kommunikationsstation fast zu Tode erschreckt, da diese sich von selbst aktivierte und ihre Antenne ausfuhr als wir ihr zu nahe kamen und diese einen Höllenlärm dabei veranstaltete. Wir machten ein paar Aufnahmen und fanden einige Logbucheinträge. Die Logbucheinträge berichteten allesamt davon, wie unwohl sich ein Teil des Personals während der Mission gefühlt hatte und wie nah sie dem Wahnsinn waren. Sie sahen seltsame Lichter im Witch Space, fühlten sich verfolgt, vertrauten niemanden. Das alles lag zuletzt wohl auch daran, dass es kaum Pausen gab, Sicherheitsvorschriften missachtet wurden und das Sicherheitspersonal stets ein Auge auf die Mannschaft geworfen hatte. All das und dann auch noch tausende Lichtjahre von zu Hause weit weg. Damals war es nämlich noch nicht möglich tausende Lichtjahre in kurzer Zeit zurückzulegen, so wie heute.
Am nächsten Tag waren wir auf dem Weg zurück in Richtung der Kernwelten, zum Zentrum der Menschheit, in die Zivilisation, die Bubble. Doch bevor wir dort ankamen, machten wir einen Umweg. Ein Umweg, auf den ich gerne verzichtet hätte, wenn ich im voraus gewusst hätte was mich dort für verrücktes Zeug erwartet. Oder eher was für ein verrückter CMDR.





Der letzte Standort, auch bekannt als Delta Standort, war dabei der weitaus interessanteste.
Mace landete die Dark Magellan einhundert Meter entfernt von der Siedlung und wirbelte dabei eine Menge Staub auf und es dauerte ein paar Minuten bis dieser sich wieder legte. Es war stockdunkel, also schalteten wir die Scheinwerfer des Schiffs ein, welche die komplette Umgebung erleuchteten. Die zusätzlichen Flutlichter, welche auf der Käfigkonstruktion befestigt waren, die Mace über der Brücke angebracht hatte lassen, sorgten für zusätzliche Leuchtkraft.
Mace bestand darauf nur in den Dominator Anzügen die Siedlung zu erkunden, wie zuletzt auch bei den anderen Conflux Standorten. Er vertraute mir eine Schrotflinte an.
„Es ist ein zuverlässiges Gewehr. Hohe Durchschlagskraft und Mannstoppwirkung. Hier ich zeige dir wie man sie entsichert... Ja genau so! Ich wusste nicht, dass du dich mit Waffen auskennst, Echo.“
Ich sah ihn an und setzte zu einer spöttischen Antwort an:
„Wenn du nicht weißt, ob ich mich mit Waffen auskenne, warum vertraust du mir so eine große an. Würde man dann nicht eher mit einer Pistole anfangen? Oder irgendwas mit kleineren Kaliber? Und warum erst jetzt und nicht schon beim Alpha Standort?“
Mace schob sich einige Reservemagazine in das Koppel, welche für das Sturmgewehr waren, welches er in einem Waffengurt um den Hals trug.
„Irgendwas ist hier anders“, sagte er mit steinerner Miene, als wäre es eine Feststellung gewesen.
„Umso besser, wenn du dich mit Waffen auskennst“, fügte er noch hinzu und wandte sich ab.
„Warum immer so Geheimnisvoll?“, rief ich ihm nach, aber da war er schon aus der Waffenkammer verschwunden.
Ich kannte mich mit Waffen einigermaßen aus. Ich war früher oft mit meinem Vater am Schießstand. Mit Pistolen kam ich gut klar. Gewehre waren mir meist zu schwer, weswegen meine Zielgenauigkeit litt und ich hatte Probleme mit dem Rückschlag. Die Flinte dagegen hatte einen hohen Streufaktor, mit dem ich die Zielgenauigkeit wieder wett machte, aber der Rückschlag hatte sie mir mehr als ein mal aus den Händen entrissen.
Ich musterte die Schrotflinte. Sie wirkte älter und nicht so neu und schick wie die anderen Waffen, welche er in seiner Waffenkammer hatte. Sie war irgendwie fehl am Platz. Zudem schien die Waffe schon häufig benutzt und hatte Kratzer. Dennoch schien sie im guten Zustand. Trotz der niedrigen Schwerkraft wog die Flinte schwer in der Hand und ich fragte mich, wie schwer sie sich auf anderen Planeten mit höherer Schwerkraft anfühlen würde. Ich wog die Waffe in meinen Händen und die metallische Außenhaut der Waffe fühlte sich seltsam warm an, obwohl sie erst gerade aus dem unbeheizten Waffenschrank entnommen wurde. Die wärme, war deutlich durch die Handschuhe meines Dominator Anzuges zu spüren. Der Lauf der Waffe war scheinbar verlängert worden, welches die Zielgenauigkeit erhöhte, jedoch auf kosten der Handhabung. Die Präsenz dieser Waffe war beinahe bösartig. Der Gewehrkolben war mit kleinen Punkten rostroter Farbe besprenkelt. Nein, keine Farbe. Sie ließ sich wegwischen und blätterte anschließend ab. Es war... Blut. Getrocknetes Blut. Meine Augen weiteten sich vor Ungläubigkeit. War es Menschenblut? Was war passiert? Was hatte diese Waffe schon alles gesehen und erlebt? Wen hatte sie das Leben genommen? Und die wichtigste Frage war: Hat Mace diese Leben genommen?
Was ich gesehen habe, fragst du? Oh, meine liebe kleine. Du willst wissen, wer schon alles in meinen Lauf gestarrt hat, ehe er gestorben ist. Wie wäre es mit den halben dutzend armer Bastarde auf der Zurara, welche ich den Gar aus gemacht hatte? Ist es das, was du wissen wolltest? Oder, wie wäre es mit dem Piratenpack, welcher das Schiff meines Meisters geentert hatte und er dessen Anführer mit meinen Gewehrkolben das Gesicht zertrümmert hat? Wolltest du das wissen? Nun, es ist beides wahr, falls du mich das fragen wolltest, mein Kind. Willst du auch wissen, warum mein Meister mich dir anvertraut hat? Nun, vielleicht will er, dass du mit mir auf ihn schießt. Denn es ist schon viel zu lange her, dass ich einen Menschen getötet habe und deswegen bin ich meinem alten Meister langsam überdrüssig.
Was? Was war das gerade?
"Mace?", ich drehte mich herum, da ich dachte er wäre zurück gekommen um noch ein paar Worte an mich zu richten.
Es war niemand da.
Der Raum war leer, abgesehen von mir selbst, jedoch gehörte ich nicht zu der Gruppe von Leuten die ihre eigene Gesellschaft mitzählten.
Ich verband die Waffe mit dem Waffengurt welcher um meinen Hals hing und vergewisserte mich, dass die Waffe geladen war. 8+1 zeigte der Munitionsanzeiger. Ich nahm eine Handvoll Patronen mit. Vierzehn Millimeter, ein großes Kaliber, stellte ich überrascht fest. Die Identifikationsnummer der Waffe war beinahe verblichen. Ich versuchte sie zu lesen. Es war nicht einfach, denn die Kennnummer der Waffe war fast unleserlich. Die Kennnummer war:
STIRB
Was in Dreiteufelsnamen! Nein, dass kann nicht sein. Ruhig bleiben. Nochmal von vorn. Die Kennnummer lautete... jetzt hab ich es.
571RB.
Das war die Nummer. Ja. Ich atmete tief durch. Die Kennnummer war durch das benutzen und tragen so verschlissen worden, dass die Zahlen und Buchstaben fast nicht mehr lesbar waren. Sie waren wie verwischt. Den Blick abwendend versuchte ich es kurz danach nochmal.
Ich las STIRB.
Es dauerte immer eine Weile bis ich die wahre Kennnummer erkannte. Es war irgendwie beunruhigend, aber ich beschloss, mich nicht weiter beirren zu lassen und begab mich zu dem SRV Hangar. Dort angekommen hatte Mace bereits im Scorpion Platz genommen. Wie auch bei den letzten drei Conflux Standorten, war ich mir sicher, dass er den Scorpion nicht wegen seiner zwei Sitzplätze auswählte, sondern vielmehr wegen dessen großer Feuerkraft, die dem des Scarab bei weitem überlegen war. Das büßte der Scorpion mit seiner geringeren Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit ein, machte dies aber mit einer schwereren Panzerung wieder wett.
Wir fuhren langsam in Richtung der Siedlung. Mace vertraute mir den Sitzplatz des Schützen an und die mächtige Repulsorkannone surrte beruhigend im Joystick meiner linken Hand als ich diese nach links und rechts schwenken ließ.
„An der Waffe war Blut“, konfrontierte ich Mace.
„Blut sagst du?“, antworte er fast Geistesabwesend und stellte mir somit eine Gegenfrage.
„Ja, Blut! Wie lange willst du mich eigentlich noch für dumm verkaufen?“
„Wieso sagst du das?“, gab er zurück. Es klang schon fast wie eine Anschuldigung.
„Weil ich gerne mal die Wahrheit wissen möchte. Die Waffe, welche du mir anvertraust, ist ja schon fast unheimlich.“
Er atmete tief ein und wieder aus, als würde er es sich gerade überlegen mir endlich mal eine brauchbare Antwort zu geben. Und dann murmelte er etwas unverstädnliches.
„Wie bitte?“
Der Scorpion kam zum abrupt zum Stillstand. Wir standen jetzt im Zentrum der Siedlung. Um uns herum Strahlte die Dark Magellan die Gebäude aan, welche zur rückwärtigen Seite lange bedrohliche Schatten auf dem Boden warfen, als würde die Dunkelheit sich dort verstecken wollen.
„Ich, will nicht“, sagte er noch und die Luft wurde aus dem Innenraum abgepumpt ehe er den Scorpion verließ.
„Nicht zu fassen“, fluchte ich und nahm STIRB... ich meinte 571RB und stieg ebenfalls aus.
Knall ihn einfach ab. Dann hat das Elend ein Ende. Wahrscheinlich tust du ihm damit noch einen Gefallen.
Da war es schon wieder. Hallo? Hat, wer was gesagt? Ich dachte, ich hätte was gehört. Den Blick in alle Richtungen werfend suchte ich nach der Quelle des geplappers, welches ich schon in der Waffenkammer vernommen hatte, aber da war niemand. Der Ort wurde mir langsam unheimlich.
Ich versuchte Mace einzuholen. Mit großen Schritten passierte ich eines der Gebäude um mich herum und ich versank in dessen dunklen Schatten. Ich schaltete die Helmlampe ein und der Schatten verzog sich wie eine uralte böse Kreatur, welche das Licht fürchtete. Ich holte Mace schließlich wieder ein. Er stand vor einem Halbkreisbogenähnlichen Gebilde. Es war einst das Ortseingangsschild gewesen, so wie man es bei den anderen Conflux Standorten ebenfalls finden konnte. Dieses hier unterschied sich jedoch, da es aus wahllosen Stahlschrott zusammengeschweißt wurde, als hätte man alles genommen was man noch zu erübrigen hatte. Ein hoher stählender Turm, geschweißt aus Stahlträgern, war gleich neben dem Ortseingang gebaut worden und ragte gut fünfzig Meter in die Höhe. Auf der Spitze war eine überdachte Aussichtsplattform gebaut worden. Der Turm hatte starke Ähnlichkeiten mit einem Wachturm.
„Warum läufst du weg?“, rief ich ihm entgegen.
„Ich laufe nicht weg“, antwortete er als ich ihn erreichte.
Die innere Unruhe war ihm deutlich anzusehen.
Aus der Entfernung brauchst du nur ein Schuss.
Das werde ich nicht tun! Niemals! Gib endlich Ruhe!
„So wie ich da sehe, läufst du schon lange genug davon“, konterte ich und meinte damit nicht, dass er meinen Fragen auswich. Er lief vor seiner Vergangenheit davon. Einer Vergangeheit, welche für mich ein Rätsel war.
„Würde ich weglaufen, dann wäre ich wohl kaum hier.“
„Was ist hier? Du meinst die Standorte von Projekt Dynastie? Warum mussten wir uns jeden einzelnen Anschauen?“, wieder eine Frage von mir und ich rechnete ebenfalls wieder damit, keine brauchbare Antwort zu erhalten.
„Ja“, antwortete er und ich bekam eine unverhoffte, wenn auch knappe Antwort.
„Was ja?“
„Projekt Dynastie“
„Und weiter?“, versuchte ich ihn zu bearbeiten.
Er sträubte sich sichtlich mir noch eine weitere Antwort zu geben und ich rechnete wieder damit, dass er erneut weglief, aber dann setzte er doch noch zum Sprechen an.
„Man könnte sagen, dass es... eine Therapie ist.“, Mace beschrieb mit seiner rechten Hand ein paar Gesten der Erklärung.
Das reichte mir nicht. Ich bohrte weiter.
„Wofür?“
Er seufzte „Reicht das nicht? Können wir es nicht einfach gut sein lassen?“
„Nein, Mace. Verdammt nochmal, das reicht nicht. Jetzt sag mir endlich, was dir damals zugestoßen ist. Damals im Rift. Was war da los? Was ist dort passiert?“, wurde ich laut.
STIRB wirbelte in seiner Schlaufe aufgeregt hin und her.
Von dem wirst du nie eine Antwort bekommen. Er hält dich hin und das schon die ganze Zeit. Und jetzt erschieß ihn einfach und lass ihn hier sterben!
Nein, lass mich! Wer spricht da immer? Geh weg!
Ich zuckte erschrocken zusammen. Mace stand jetzt dicht vor mir, die Fäuste geballt. Er schaute zu mir herunter. In seinem Gesicht spiegelte sich Wut.
„Echo! Es ist gut jetzt“, brüllte er mich an.
Ich glaube, bisher hat mich noch nie jemand so angebrüllt in meinem Leben. Nicht mal meine Eltern während meiner Kindheit. Es war ein anklagendes Brüllen. Laut und kraftvoll. Ein Hauch von Zorn, weit weniger als es sein Gesicht vermuten lässt.
Ich sank zusammen und stolperte Rückwärts zu Boden.
Mace atmete tief und schwer.
„Verdammt, Echo.“, er war immer noch laut, aber nicht so laut wie eben. Sein Zorn war jetzt einem schmerzverzerrten Ausdruck gewichen.
„Damals..., ach verdammt. Es hätte mich fast erwischt und mich beinahe erledigt. Eigentlich hatte es mich sogar erwischt“, erzählte er endlich Zähneknirschend.
„Du meinst im Rift?“, wagte ich mich vor.
Er nickte kaum merklich. Eine Träne lief ihm über das Gesicht. Eine Träne welche aus seinem noch verbliebenen echten Auge kam.
STIRB vibrierte aufgebracht.
Er jagt sie. Er will sich rächen! Er will sie töten!
Wer spricht da? Antworte!
Na ich spreche hier.
Ich lag noch immer im Staub, den Oberkörper aufgerichtet. Ich senkte den Kopf und blickte auf meine Waffe.
Ja ganz recht. Ich bin es, der mit dir spricht.
Unmöglich!
Und doch geschieht es.
Von einem auf dem nächsten Moment raste mein Puls.
Keine Angst. Angst musst du nur haben, wenn du auf der falschen Seite meines Laufendes stehst. Und jetzt frag ihn!
Was? Ich zwang meinen aufgebrachten Körper zur sich zu beruhigen, atmete langsam ein und aus.
Ist ja gut. Ich frag ihn.
„Du jagst sie, oder? Du versuchst sie zu finden, richtig? Rache? Du willst Rache, oder?“, ich holte mich wieder auf die Beine.
Mace schniefte und schaute mich verwirrt an „Woher weißt du von ihnen?“
Ich tippte auf die Waffe, ohne zu wissen wie er es aufnehmen würde. War ich jetzt vielleicht verrückter als er?
„Die Waffe. Ich verstehe.“, bekam ich die überraschende Antwort.
Ich blinzelte verdutzt „Wirklich?“
Er nickte und versuchte sich mit seinem Ärmel die Tränen wegzuwischen, aber er hatte wohl vergessen, dass sein Kopf in einem Helm steckte.
„Ich dachte, ich könnte damit endlich abschließen. Hier und heute. Aber es bleibt mir verwehrt.“, fuhr er fort.
Langsam fiel der Groschen.
„Deswegen wolltest du nicht, dass ich mit dir mitkomme. Weil du ein Gefecht erwartet hattest. Ich verstehe.“
Er nickte wieder.
"Es tut mir Leid, dich in diese Sache zu ziehen... Ich..."
„Nein.“, ich unterbrach ihn. „Du trägst daran keine Schuld. Keineswegs.“
Eine Pause kehrte ein.
Wäre ich nicht so aufdringlich gewesen, dann...
Vielleicht war ich diejenige, die sich entschuldigen sollte, schließlich hatte ich sein leiden nicht früher erkannt. Er vermochte es gut vor mir und anderen zu verstecken, aber wenn man Zeit alleine mit jemanden verbringt... und dann noch an einem Ort wie diesen. Ich hätte es früher wissen müssen. Viel früher.
„Diese Typen. Haben die dein Auge...?“, unterbrach ich die Stille und begann weiter zu fragen. Nur wollte die Frage nicht zu sehr ausschmücken.
Er zögerte.
„Nein, ein Unfall, nachdem die mich ausgesetzt haben. Sie haben mein Schiff manipuliert und mich im Nirgendwo zurückgelassen.“
Ok, das war mit das informativste, was ich bislang von ihm gehört hatte. Sie haben ihn also ausgesetzt und zum Sterben zurückgelassen. Das würde mich auch fertig machen. Es heißt aber auch, dass sie noch am Leben sind. Und gefährlich noch dazu. Aber wer waren sie? Wie sahen sie aus und wie viele waren es? Eigentlich sollten es doch weniger Fragen werde, jedoch wurden es stattdessen immer mehr.
„Nur noch eine Frage.“
Er wandte sich hin und her. Er schien kurz vor einem Zusammenbruch zu stehen.
Ich sagte ja. Er ist verrückt. Die haben ihn kaputt gemacht!
Sei endlich still!
„Projekt Dynastie ist gut dreißig Jahre her. Waren es die vom Projekt? Eine Verschwörung?“
Er murmelte etwas unverständliches.
„Wie bitte?“
„Ich weiß es nicht. Vielleicht Söldner, vielleicht Sadisten. Oder etwas ganz anderes.“
Also keine Organisation? Oder weiß er es nicht besser?
„Was haben die sonst mit dir gemacht?“, versuchte ich es noch mit einer weiteren Frage.
„Keine Fragen mehr, hast du gesagt“, schniefte er.
„Bitte.“
Er verlagerte sein Gewicht abwechselnd von einem Bein auf das andere, setzte einen Schritt zurück und breitete seine Arme aus. Ich glaube, wenn es ihm möglich gewesen wäre, einfach mit den Armen zu flattern um anschließend einfach davon zu fliegen, dann hätte er es getan.
„Ich kann nicht darüber reden“, sagte er.
Ich kam ihm näher. Er trat zunächst einen Schritt zurück, ließ es dann jedoch zu das ich mich ihm näherte. Ich nahm seine Hand und hielt sie fest. Ich wollte ihm Beistehen. Das wollte ich wirklich.
Man, ist der am Heulen. Einfach abknallen, dann hat das Elend ein ende.
Schnauze!
„Versuche es“, sprach ich ihm Mut zu.
Er zog seine Hand zurück.
„Du verstehst nicht“, begann er, „Ich kann nicht darüber reden. Kann es nicht. Es... geht nicht. Schon... so viel gesagt. Es tut weh, wenn ich es versuche.“
Es sah aus, als hätte er Kopfschmerzen. Aber sein Kopf steckte in einem Helm und er konnte sich mit seinen Händen keine Linderung verschaffen indem er diese auf seine Schläfen legen würde, aber es lag nicht daran, dass er es nicht versuchte.
„Mentale Konditionierung?“, fragte ich ihn.
Er nickte schniefend ein weiteres mal.
„Möglicherweise. Kann mich nicht erinnern.“
„Verstehe. Ich danke dir. Ich danke dir sehr, dass du es mir erzählst. Du bist nicht alleine damit. Jetzt nicht mehr“
Ich ließ meinen Blick wandern. Der Ort war dunkel. Und böse.
„Komm. Lass uns von hier verschwinden.“

Die Dark Magellan stieg in den atmosphärenlosen Himmel empor. Ich hatte Mace geholfen auf dem Co-Pilotensitz Platz zu nehmen und anschließend selbst das Steuer übernommen. Tränem kullerten noch immer über seine Wangen und er war sichtlich erschöpft. Jedoch schien es mit jeden Hypersprung besser zu werden. Als wir gut tausend Lichtjahre hinter uns gelassen hatten, steuerte ich das Schiff auf einem kargen Planeten mit leichter Atmosphäre zu und ließ es auf einem Plateau landen. Es war gerade Sonnenuntergang und das Licht brach sich in der mit Argon angereicherten Atmosphäre. Passend zur galaktischen Standardzeit, denn es war 9 Uhr abends. Ich brachte Mace in sein Quartier. Auf der Krankenstation löste ich eine starke Kopfschmerztablette in einem Glas Wasser auf und ließ sie ihn trinken. Meine Konfrontation und sein Kampf mit der eigenen Vergangenheit hatten ihn völlig erschöpft und er schlief ein, ehe ich das Quartier wieder verlassen hatte.
Sein Zustand und die Konfrontation hatten auch mir zugesetzt. Ich wischte mir eine Träne aus dem Gesicht. Die Vergangenheit hatte ihn scheinbar fest im Griff. So sehr, dass diese wie eine Fußkette war, an welcher man ein schweres Gewicht befestigt hatte. Man muss sie tagein tagaus hinter sich herziehen. Ich will verdammt sein, wenn ich es nicht wenigstens versuchen würde ihn zu retten. Damit wir vielleicht irgendwann man die Schönheiten der schwarzen See gemeinsam genießen können, ohne das er an Erlebnissen in der Vergangenheit zugrunde geht. Ohne das man wegen seine inneren Dämonen leiden muss.
Ach, meine Kleine. Na sowas. Hast du dich etwa verliebt?
Was du bist auch noch da? Dich hatte ich ganz vergessen. Und nein, ich liebe ihn nicht. Er tut mir nur leid, mehr nicht. Und davon abgesehen ist er fast zehn Jahre älter.
In der Waffenkammer angekommen entlud ich 571RB und befestigte die Waffe am nächsten freien Waffenhalter.
Rede dir das nur weiter ein. Ist schon ok. Aber wenn du ihn irgendwann erschießen willst, dann weißt du ja wo du mich findest.
Niemals. Das wird nicht passieren.
Auf dem Weg zu meinem eigenen Quartier ließ ich meine Gedanken weiter kreisen. Es wird eine Zeit lang dauern, dass alles zu verstehen. Und ob ich mal alles verstehen werden würde, lag buchstäblich in den Sternen. In der Schwarze See. Sie kann so schön und aufregend sein, aber auch so furchterregend und voller Kummer.
Das Schiff. Es heißt Dark Magellan. Früher soll sie mal strahlend weiß gewesen sein. Ein heller Stern, so wie die anderen. Aber dann...
Jetzt verstehe ich das so langsam.



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Conflux Expedition

Chapter 3: The past never sleeps

“DEATH!?”
Mace questioned the arms dealer as he took a closer look at the shotgun.






It's been a day since Mace showed me the Guardian Ruins. Ultimately, the view of the red sea, sorry, I meant the red lagoon of course, was more fantastic and magnificent than any Guardian ruin in this galaxy. The red lagoon was a cosmic nebula consisting of various shades of red and was beautiful, at least during its planetary stay. For hours we stared into the Skaudai AA-A H71 nebula, the red lagoon, and marveled at its grace. The hours felt like a short moment. A blink of an eye for the cosmos itself. I'm still trying to explain how this time distortion came about in my head. It didn't seem like anything new to Mace. He had certainly already enjoyed dozens of times in distant places of the Milky Way, for hours, its phenomena and panoramas that I could not even imagine. I was hooked. Now that I've seen it with my own eyes, I'd like to see and travel more of the galaxy. I'm annoyed with myself, with my former self, who internally mocked Mace for seemingly spending more time out in the Black Sea than in the Core Worlds. The black sea. That's what Mace called the vastness of space. How could the infinite nothingness and the repetitive staring at stars and the rocks that orbited them be more interesting than in the systems inhabited by humans? How could it be more interesting than civilization itself and its amenities? If adventure was what Mace was looking for, then there were more than enough of them here. More employment than life, even if it was extended beyond the natural limit. I didn't understand it at the time. And I don't do that now either. Not yet. It probably had something to do with the distance. Just far enough away from the largest mass and collection of other people, alone and no more than a speck of dust in the endless desert of our universe. That and the risk you took of never returning. And then you are rewarded with experiences like the one I had when I was allowed to look at the red lagoon. Maybe that's what matters. Maybe it creates that feeling when you come back from such an adventure. Wanderlust. Yes that was it. It was called wanderlust. It occurs to me that I have heard other explorers talking about this phenomenon. At the time I also thought this was underexposed. Wanderlust. The further away you were, the further you sailed into the black sea and returned from these journeys, the further you want to go into it. I think that could be it. But what if you reached the edge of the galaxy, which was the furthest point from the core worlds? Of course I meant Beagle Point. When we reached an inhabited system near the ruins for a short rest at a planetary spaceport, I asked Mace about it.





We had arrived at the Sacaqawea Space Port about two hours ago, which was in the Skaudai CH-B d14-34 system and was not far from the ruins we visited. And although the system's economic focus was mining and refining, the more than half a dozen systems in which one could marvel at ruins, star phenomena and the Skaudai Nebula also contributed significantly to it being a tourist hotspot. Charter and tour companies, as well as souvenir shops, had set up stalls in the departure hall, trying to do business with arriving and departing tourists.
On the way to the bar we had difficulty convincing an employee of a charter company that we were not interested in his offers. He only left when Mace was able to prove to him with his personal codex entries from the Pilots Association that he had already achieved the elite rank in exploration years ago. He alone had traveled more light years than his annoying counterpart and his entire family combined. However, the tour operator did not leave us without insisting on leaving us a flyer with information in case we unexpectedly changed our minds. We looked for a free table with chairs.
Calm and absent-minded, CMDR Mace Andarion leaned back in his chair and pondered the question I asked him. His forehead began to wrinkle and he rubbed his hand over his chin. A mixed jazz band jammed exuberantly and further decelerated the whole situation.
“I looked into the abyss for a while. Over the edge of the end of what I call the world,” he answered my question slowly and in a hushed voice. He looked past me for a while as if he was daydreaming.
"You know," he continued, "when you've traveled so far only to find yourself bitterly trapped in a galaxy, it's very frustrating at first."
He picked up the flyer that he had taken with him and had initially placed on the table. Anyone else would probably have thrown it away immediately. He started folding the paper.
“Especially if you squint one eye at the Andromeda Galaxy.”
I watched him fold the paper before sipping my drink.
“And what is life like in this prison?” I asked him.
He took a deep breath.
“It is comforting to know that there are hundreds of billions of star systems that have been waiting to be visited for eons. More than enough for a thousand lives. And not even zero point one percent of it has been explored.”
I watched him speak slowly and repeatedly fold the paper, turn it, and fold it again before unfolding it again and starting again. I wanted to ask what he was doing, but I didn't.
I noticed how slowly he spoke and thought about every word he said and how he tried to give the words a deeper meaning. He almost seemed like someone else to me. I always knew Mace to be quiet, introverted and reserved, but the distance seemed to reinforce these characteristics. I looked outside through the wide picture windows and watched the ships take off and land. As I went back to my drink, I found myself staring into a white flower. Well, not quite. It was a flower folded out of white paper. Mace held it out to me. He smiled. I took it and our fingers touched for a few seconds. He could certainly flirt. We looked at each other in silence for a while. I had to grin almost childishly and smelled the flower, which smelled of printer's ink and pulp. He grinned back.
The saxophone player in the jazz band, a stocky guy with thinning hair, began an unusual solo. Mace turned around to get a better look at the stage. There would probably be a few more drinks tonight.





The next day we were on our way back towards the core worlds, to the center of humanity, to civilization, the bubble. But before we got there, we took a detour. A detour that I would have gladly avoided if I had known in advance what crazy stuff awaited me there. Or rather what a crazy CMDR.
Mace insisted on looking at the abandoned settlements that had been built during Project Dynasty. Also known to some as Conflux locations. These locations also existed in the Formedine Rift. I know something happened to Mace there. Some accident or something. He didn't talk about it, but I know he wrote down his experiences. Or at least part of it. I think he's been busy writing a book or something for a while now. I had once seen some excerpts on his desk and my curiosity got the better of me, which led me to read them. At the time Mace was exploring the Formedine Rift, I hadn't worked for him yet because we simply didn't know each other. I know something had happened to him there, but what exactly I don't know. Every time I asked him about it, he would avoid my question or not answer at all. He looked away and started sweating, acting strange. I think the Formedine Rift is Mace's darkest nightmare, as well as the sudden disappearance of my parents after a misjump into Witch Space and their whereabouts is my nightmare. We both have to live with this at the moment and we are both looking for answers as well. Unlike me, Mace at least has a few clues. Precisely those settlement locations of the dynasty project. I, on the other hand, have no clues that I could use to find my parents. To be certain.
The Formedine Rift incident happened years ago. Why only visit the Conflux locations now?
Or does he just want new material for his stories? Were they just stories? I know something had happened there and I damn well wanted to know.

We visited the first four locations. We came, we went. I was surprised at the good condition of the locations. At each location we found a small settlement. It was of course abandoned and had been for over thirty years. The modular buildings were largely intact and their furnishings were still there. Some tourists had taken souvenirs with them, but overall everything was in place. You could bring the locations back to life with relatively little effort and materials if you wanted. At the third location, a communication station almost scared us to death because it activated itself and extended its antenna when we got too close, making a hell of a noise. We took a few photos and found some logbook entries. The logbook entries all reported how unwell some of the personnel had felt during the mission and how close they were to madness. They saw strange lights in Witch Space, felt like they were being followed, and didn't trust anyone. In the end, all of this was probably due to the fact that there were hardly any breaks, safety regulations were ignored and the security staff always kept an eye on the team. All that and thousands of light years away from home. Back then it wasn't possible to travel thousands of light years in a short time, like it is today.





The last location, also known as the Delta location, was by far the most interesting.
Mace landed the Dark Magellan a hundred meters away from the settlement, kicking up a lot of dust and it took a few minutes for it to settle down. It was pitch black, so we turned on the ship's headlights, which illuminated the entire area. The additional floodlights, which were attached to the cage structure that Mace had installed over the bridge, provided additional brightness.
Mace insisted on only exploring the settlement in the Dominator suits, as he had recently done at the other Conflux locations. He trusted me with a shotgun.
“It’s a reliable rifle. High penetrating power and man-stopping effect. Here I'll show you how to unlock it... Yes, exactly like that! I didn’t know you knew anything about weapons, Echo.”
I looked at him and started to reply mockingly.
“If you don’t know if I know anything about weapons, why would you trust me with such a big one. Wouldn't it be better to start with a pistol? Or something with a smaller caliber? And why now and not at the Alpha location?”
Mace shoved some spare magazines into his belt, which were for the assault rifle he wore in a weapon belt around his neck.
“Something is different here,” he said with a stony expression, as if it were a statement.
“All the better if you know your way around weapons,” he added and turned away.
“Why is it always so mysterious?” I called after him, but by then he had already disappeared from the armory.
I was somewhat familiar with weapons. I used to often go to the shooting range with my father. I got along well with pistols. Rifles were usually too heavy for me, which meant my aim suffered and I had problems with recoil. The shotgun, on the other hand, had a high spread factor that made up for the accuracy, but the recoil had knocked it out of my hands more than once.
I eyed the shotgun. It looked older and not as new and stylish as the other weapons he had in his armory. She was somehow out of place. The weapon also appeared to have been used frequently and had scratches. Nevertheless, it seemed to be in good condition. Despite the low gravity, the shotgun weighed heavy in the hand and I wondered how heavy it would feel on other planets with higher gravity. I weighed the gun in my hands and the metal exterior of the gun felt strangely warm, even though it had only just been removed from the unheated gun safe. The warmth could clearly be felt through the gloves of my Dominator suit. The gun's barrel appeared to have been lengthened, which increased accuracy, but at the expense of handling. The presence of this weapon was almost malevolent. The rifle butt was speckled with small dots of rusty red paint. No, no color. It could be wiped away and then peeled off. It was... blood. Dried blood. My eyes widened in disbelief. Was it human blood? What happened? What had this weapon already seen and experienced? Whose life did it take? And the most important question was: Did Mace take these lives?
What did I see, you ask? Oh, my dear little one. You want to know who stared down my path before he died. How about the half dozen poor bastards on the Zurara that I destroyed? Is that what you wanted to know? Or, how about the pack of pirates who boarded my master's ship and smashed their leader's face with my rifle butts? Did you want to know that? Well, both are true, if that's what you wanted to ask me, my child. Do you also want to know why my master entrusted me to you? Well, maybe he wants you to shoot him with me. Because it's been far too long since I killed a person and that's why I'm getting tired of my old master.
What? What was that?
"Mace?" I turned around, thinking he had come back to say a few more words to me.
There was no one there.
The room was empty except for myself, although I was not one of the group of people who counted their own company.
I connected the gun to the gun belt hanging around my neck and made sure the gun was loaded. The ammunition indicator showed 8+1. I took a handful of cartridges with me. Fourteen millimeters, a large caliber, I realized with surprise. The weapon's identification number had almost faded. I tried to read them. It wasn't easy because the weapon's identification number was almost illegible. The identification number was:
DEATH
What in the devil’s name! No, that can't be the case. Stay calm. Again from the beginning. The identification number was... now I have it.
034TH.
That was the number. Yes. I took a deep breath. The identification number had become so worn through use and carrying that the numbers and letters were almost unreadable. They were like a blur. Averting my gaze, I tried again shortly afterwards.
I read DEATH.
It always took a while until I recognized the true identification number. It was kind of unsettling, but I decided not to let it bother me any further and went to the SRV hangar. Once there, Mace had already taken a seat in the Scorpion. As with the last three Conflux locations, I was sure that he chose the Scorpion not for its two seats, but rather for its great firepower, which was far superior to that of the Scarab. The Scorpion lost this with its lower acceleration and top speed, but made up for it with heavier armor.
We drove slowly towards the settlement. Mace entrusted me with the gunner's seat and the powerful repulsor cannon hummed soothingly in the joystick of my left hand as I swiveled it left and right.
“There was blood on the gun,” I confronted Mace.
“You say blood?” he answered almost absently and asked me a counter question.
“Yes, blood! How much longer are you going to play me for a fool?”
“Why do you say that?” he replied. It almost sounded like an accusation.
“Because I would like to know the truth. The weapon you entrust to me is almost scary.”
He took a deep breath and let it out again, as if he was just thinking about finally giving me a useful answer. And then he mumbled something incomprehensible.
“Excuse me?”
The Scorpion came to an abrupt stop. We were now in the center of the settlement. Around us, the Dark Magellan shone on the buildings, which cast long threatening shadows on the ground to the rear, as if the darkness wanted to hide there.
“I don’t want to,” he said and the air was pumped out of the interior before he left the Scorpion.
“Unbelievable,” I cursed and took DEATH... I meant 034TH and got out too.
Just shoot him. Then the misery will end. You're probably doing him a favor.
There it was again. Hello? Who said what? I thought I heard something. Casting my eyes in all directions, I searched for the source of the chatter I had already heard in the armory, but there was no one there. The place was slowly becoming scary to me.
I tried to catch up with Mace. With long strides I passed one of the buildings around me and I sank into its dark shadows. I turned on the helmet lamp and the shadow receded like an ancient evil creature that feared the light. I finally caught up with Mace. He stood in front of a semicircular arch-like structure. It was once the town entrance sign, just like you could find at the other Conflux locations. This one was different, however, as it was welded together from random scrap steel, as if they had taken whatever they had left. A high steel tower, welded from steel beams, had been built right next to the town entrance and rose a good fifty meters into the air. A covered viewing platform had been built at the top. The tower had strong similarities to a watchtower.
“Why are you running away?” I shouted at him.
“I’m not running away,” he replied when I reached him.
His inner unrest was clear to see.
From a distance you only need one shot.
I will not do that! Never! Leave me alone!
“From what I can see, you’ve been running away long enough,” I countered, not meaning that he was avoiding my questions. He was running from his past. A past that was a mystery to me.
“If I ran away, I wouldn’t be here.”
"What is here? You mean the locations of Project Dynasty? Why did we have to look at every single one?”, another question from me and I also expected not to get a useful answer.
“Yes,” he replied, and I received an unexpected, albeit curt, answer.
"What yes?"
“Project Dynasty”
“What next?” I tried to process him.
He was visibly reluctant to give me another answer and I expected him to run away again, but then he started to speak.
"You could say it's... therapy." Mace made a few gestures of explanation with his right hand.
That wasn't enough for me. I kept digging.
"For what?"
He sighed “Isn’t that enough? Can’t we just let it go?”
“No, Mace. Damn it, that's not enough. Now finally tell me what happened to you back then. Back in the Rift. “What was going on there? What happened there?” I asked loudly.
DEATH whirled excitedly back and forth in his loop.
You'll never get an answer from him. He's stalling you and has been this whole time. Now just shoot him and let him die here!
No, let me! Who is always talking? Go away!
I jumped in shock. Mace was now standing close to me, his fists clenched. He looked down at me. Anger was reflected on his face.
"Echo! Enough now!" he shouted at me.
I don't think anyone has ever yelled at me like that in my life. Not even my parents during my childhood. It was an accusatory roar. Loud and powerful. A hint of anger, far less than his face suggests.
I collapsed and stumbled backwards to the ground.
Mace was breathing deeply and heavily.
"Damn, Echo," he was still loud, but not as loud as before. His anger had now given way to a pained expression.
“Back then..., oh damn. It almost caught me and almost finished me off. Actually, it even caught me,” he finally said, gritting his teeth.
“You mean in the Rift?” I ventured.
He nodded almost imperceptibly. A tear ran down his face. A tear that came from his remaining real eye.
DEATH vibrated angrily.
He is trying to hunt them. He wants revenge! He wants to kill them all!
Who's speaking? Answer!
Well, I'm speaking here.
I was still lying in the dust, my upper body upright. I lowered my head and looked at my gun.
Yes, that's right. It is I who speak to you.
Impossible!
And yet it happens
From one moment to the next my pulse was racing.
Don't be afraid. The only time you have to be afraid is when you're on the wrong side of the barrel of my gun. Now ask him!
What? I forced my upset body to calm down, breathing in and out slowly.
As you wish. I'll ask him.
“You’re hunting them, aren’t you? You're trying to find these guys, right? Revenge? “You want revenge, right?” I got myself back on my feet.
Mace sniffed and looked at me confused. “How do you know about them?”
I tapped the gun, not knowing how he would take it. Was I perhaps crazier than him?
"The weapon. I understand.”, I got the surprising answer.
I blinked, puzzled. “Really?”
He nodded and tried to wipe his tears away with his sleeve, but he must have forgotten that his head was in a helmet.
“I thought I could finally put this to rest. Here and today. But I'm not allowed to,” he continued.
The penny slowly dropped.
“That’s why you didn’t want me to come with you. Because you expected a fight. I understand."
He nodded again.
"I'm sorry to drag you into this... I..."
"No," I interrupted him. “It’s not your fault. Absolutely not.”
There was a pause. Silence.
If I hadn't been so pushy, then...
Maybe I was the one who should apologize, after all, I hadn't recognized his suffering sooner. He was good at hiding from me and others, but when you spend time alone with someone... and in a place like this. I should have known earlier. Much earlier.
“These guys. Did they do this to you? With your eye?” I broke the silence and started asking more questions. Just didn't want to embellish the question too much.
He hesitated.
“No, an accident after they abandoned me. They tampered with my ship and left me in the middle of nowhere.”
Ok, that was one of the most informative things I had heard from him so far. So they abandoned him and left him to die. That would finish me off too. But it also means that they are still alive. And dangerous at that. But who were they? What did they look like and how many were there? Actually there were supposed to be fewer questions, but instead there were more and more.
"Just one more question."
He turned back and forth. He seemed to be on the verge of a breakdown.
I said yes. He's crazy. They destroyed it!
Be quiet!
“Project Dynasty was a good thirty years ago. Were they from the project? A conspiracy?”
He mumbled something incomprehensible.
"I'm sorry, what?"
"I don't know it. Maybe mercenaries, maybe sadists. Or something completely different.”
So no organization? Or does he not know any better?
“What else did they do to you?” I tried another question.
“No more questions, you said,” he sniffed.
"Please."
He alternately shifted his weight from one leg to the other, took a step back and spread his arms. I think if he had been able to just flap his arms and then fly away, he would have done it.
“I can’t talk about it,” he said.
I got closer to him. He initially took a step back, but then allowed me to approach him. I took his hand and held it tightly. I wanted to support him. I really wanted that.
Man, he's crying. Just shoot it and the misery will end.
Snout!
“Try it,” I encouraged him.
He withdrew his hand.
“You don’t understand,” he began, “I can’t talk about it. Can not. It... can't be done. Already... said so much. It hurts when I try.”
It looked like he had a headache. But his head was in a helmet and he couldn't get relief with his hands by putting them on his temples, but it wasn't for lack of trying.
“Mental conditioning?” I asked him.
He nodded again, sniffling.
"Possibly. I can not remember."
"Understand. I thank you. Thank you very much for telling me. You are not alone with this. Not anymore"
I let my gaze wander. The place was dark. And evil.
"Come. Let’s get out of here.”

The Dark Magellan rose into the atmosphereless sky. I helped Mace get into the co-pilot's seat and then took the wheel myself. Tears were still rolling down his cheeks and he was visibly exhausted. However, it seemed to get better with every hyper jump. When we had passed a good thousand light years behind us, I steered the ship towards a barren planet with a light atmosphere and let it land on a plateau. It was just sunset and the light was refracting in the argon-enriched atmosphere. Appropriate for galactic standard time, as it was 9 p.m. I took Mace to his quarters. In the infirmary I dissolved a strong headache pill in a glass of water and made him drink it. My confrontation and his struggle with his own past had completely exhausted him and he fell asleep before I had left the quarters again.
His condition and the confrontation had also taken a toll on me. I wiped a tear from my face. The past seemed to have a firm hold on him. So much so that it was like an anklet with a heavy weight attached to it. You have to pull them behind you day in and day out. I'll be damned if I didn't at least try to save him. So that perhaps one day we can enjoy the beauties of the Black Sea together without him being destroyed by experiences in the past. Without having to suffer because of your inner demons.
Oh, my little one. Well so what. Have you fallen in love?
Why are you still there? I had completely forgotten you. And no, I don't love him. I just feel sorry for him, nothing more. And besides, he's almost ten years older.
Once in the armory, I unloaded 034TH and attached the weapon to the nearest available weapon holder.
Just keep telling yourself that. It's okay. But if you ever want to shoot him, then you know where to find me.
Never. That will not happen.
As I made my way to my own quarters, I let my thoughts wander further. It will take some time to understand everything. And whether I would ever understand everything was literally up in the air. The Black Sea. It can be so beautiful and exciting, but also so scary and full of heartache.
The ship. It's called Dark Magellan. It is said to have once been brilliantly white. A bright star, like the others. But then...
Now I'm starting to understand it.
Do you like it?
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