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Liberation for Rebecca Swanson - Part 3: Retrieved (german / english)

23 Jan 2024Mace Andarion
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Please note: english version below the german version!
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Freiheit für Rebecca Swanson
Part 3: Zurückgeholt


Menschenschiff. Kaltes Ding, das seine Lebenswärme und Innereien in die Leere ergoss. Nichts-Ding. Leichenwrack, zerstört, apathisch, führerlos …
Jetzt nur noch eine dreitausend Tonnen schwere Hülle aus verkohlten Metall. Tot. Flammen schlugen aus den Wunden des Schiffs, welche langsam erstickten, als der Sauerstoff in seinem Inneren zuneige ging. Das Wrack driftete wie ein sich vor Schmerzen windendes Ding durch die weiten des Weltalls. Funken sprühten aus dem Wrack, wie das Zucken einer sterbenden Kreatur.
Geschulte Augen würden das Wrack als ein Schiff aus den Werften von Lakon Spaceways identifizieren. Wahre Kenner würden sogar den Unterschied zwischen einer Type-10 Defender und einer Type-9 Heavy erkennen.
Stille.
Nichts als Stille und gewichtslose Leere. Das hellgelbe Licht anderer Sterne drang durch Fensteröffnungen ein und kroch über die Wände, Boden und Decke.
Er öffnete seine Augen. Seine Sicht war verschwommen. Er schwebte. Er hatte keinen Namen und keine Erinnerungen. Sein Verstand war kalt. Wo war er? Wer war er? War er tot? Oder doch nicht? Er dachte mit der Langsamkeit eines Gletschers darüber nach. Seine linke Brusthälfte fühlte sich Taub an. Waren das Schmerzen? Es waren Schmerzen!
„Verdammt seid ihr alle!“, fluchte er, denn ihm war klar geworden, dass er nicht tot war.
Er schluckte. Seine Kehle war trocken.
Seine Sicht klärte auf. Er starrte in einen zersprungenen Spiegel. Er musterte sein Gesicht. Eine hässliche Narbe quer über sein rechtes Auge. Ihm fiel auf, dass er gar nicht in einen Spiegel sah, sondern in ein blank poliertes Stück dünnes Metall. Da waren noch andere Dinge, welche umherschwebten. Er war eines dieser Dinge. Alles schien sich langsam durch den Raum zu bewegen. Sein Kopf steckte in einem Helm. Und wie ihm auffiel, war es das gläserne Helmvisier, welches gesprungen war und nicht der vermeintliche Spiegel. Er trug einen Raumanzug, soviel war sicher.
Was tat man nochmal in einer Situation, wenn man gar nicht wusste, in welcher Situation man war?
Er verschaffte sich einen Überblick, um herauszufinden, was oben und was unten war, oder wer er selbst eigentlich war. Und als er sich entschieden hatte, was unten war, stieß er sich mit der Hand ab, um sich in Richtung Boden treiben zu lassen. Jetzt aktivierte es seine magnetischen Stiefel, damit er festen halt am Boden hatte. Der Raum, so nahm er an, war früher einst eine Kajüte gewesen. Der Größe nach, vielleicht sogar die des Kapitäns. Allerhand Gegenstände glitten schwerelos im Raum.
Der Raumanzug, welchen er trug, schien durch seine Bewegungen wieder zum Leben zu erwachen. Wie ihm auffiel, trug er einen Dominator Anzug. Er war modifizierten worden. Informationen wurden ihm in das gesprungene Visier angezeigt. Verbliebene Anzugenergie - im grünen Bereich. Vitalzeichen - gelber Bereich. Prellung der linken Rippen, wenn man der Anzeige glauben konnte. Zumindest kamen die Schmerzen aus der Gegend. Ein Bruch wurde nicht angezeigt. Standort - Pardii. Pardii System. Es kam ihm bekannt vor, jedoch schienen die blockierten Erinnerungen nicht unbedingt von positiver Natur zu sein.
Und der Fakt, dass es keine Atmosphäre mehr gab. Er befand sich im Vakuum. Aber warum?
Er trug einen Dominator Anzug und wenn man einen solchen Anzug für Kampfzwecke trägt, dann war man wohl in einer Kampfsituation.
Langsam nahm die Sache Gestalt an.
Und wenn man einen solchen Kampfanzug trägt, dann führte man auch eine …
„Wo ist meine Waffe?“, fragte er.
Sein Anzug vernahm seine Stimme und ein Pfeil wurde ihm in das Helmvisier eingeblendet. Dem nach würde diese irgendwo hinter ihm sein. Er drehte sich um.
Ein Schlag schleuderte ihn durch den Raum.
Er japste und fing sich wieder. Seine Magnetstiefel verbanden sich wieder mit dem Boden. Vor ihm Stand eine ihm fremde Person. Die Person trug einen grauen Raumanzug mit roten Akzenten. Er kannte das Fabrikat oder die Ausführung nicht, aber der Anzug strahlte eine bedrohliche und kränkliche Präsenz aus. Der Helm, wie der eines Grubenarbeiters, wirkte seltsam verdreht. Die Augen, nicht viel mehr als zwei runde und durchsichtige Schaugläser und eine breit grinsende Fratze, welche mit roter Farbe aufgemalt wurde. Der Träger nahm eine gebeugte Haltung ein, wie die eines angreifenden Tieres. Ein Tier, welches man Hungern ließ, um es anschließend von der Leine zu lassen. Kalt, gefühllos, aggressiv. In der Hand einen ausgefahrenen Teleskopschlagstock. Er wusste, dass es der Feind war. Seine Ohren rauschten, als sein Körper Adrenalin freisetzte. Es hieß er oder die Bestie. Es gab kein entrinnen, kein gut zureden des Feindes.
Die Bestie stützte sich auf ihn, den Schlagstock in der rechten Hand erhoben. Er setzte einen Fuß zur Seite, fing den Schlag ab und nutzte die Wucht der Bestie um dessen Arm zwischen seinen eigenen und seiner linken Schulter einzuklemmen. Die Bestie an sich gebunden setzte er selbst nun zu einem Nierenschlag an. Seine geballte Faust schmerzte, als diese an der harten Panzerung der Bestie versagte. Er wusste, wie man kämpft. Das tat er wirklich, aber er wusste nicht genau woher. Und er wusste, er hatte es schon öfter getan. Nachdem man ihm im Formedine Rift eiskalt erwischt hatte, schwor er sich selbst, es würde nie wieder geschehen, und begann sich ein hartes Training zu unterziehen unter den wachsamen Augen eines Personenkultes, welche ihm beibrachten wie man Kämpft. Das Formedine Rift? Wo kam dieser Gedanke her? Was war dort passiert? Es war im Moment nicht wichtig. Hier und jetzt, war er nicht er selbst und die Erinnerung an sein hartes Training kam nur langsam zurück. Aber seine Instininkte und seine Musekeln erinnerten sich noch sehr gut. Die Bestie riss sich los und beide lieferten sich ein Scharmützel aus Schlägen und Kontern. Er wagte es nicht zu einem Tritt anzusetzen. Nein, nicht in der Schwerelosigkeit. Und auch die Bestie tat es nicht. Es war als würde er eine altertümliche Ritterrüstung tragen. Gepanzert. Die Mobilität eingeschränkt. Das gleiche traf auch auf die grinsende Bestie zu. In dieser Situation nach dem Feind zu treten, war sinnlos und gefährlich. Würde der Feind sein Bein zu packen bekommen, wäre es für diesen ein leichtes, sein anderes Bein vom Boden zu reißen. Dann wäre er Schutzlos der Bestie ausgeliefert. In dieser Situation wäre es angebracht ungeschützte Punkte des Feindes mit einem Messer anzugreifen. Ungeschützt waren die Rückseite der Kniegelenke, die Leistengegend, die Achselhöhlen und der Hals.
Ein weiterer Schlag wurde ihm pariert und es gelang ihm die Wucht des Schlages umzuleiten und die Bestie an sich vorbeizulenken.
Ein Messer. Er brauchte ein Messer. Erinnerungen kehrten zurück. Er zog sein Messer aus der Hinterseite seines Gürtels. Eine fünfundzanzig Zentimeter lange und spitz zulaufende silberne Klinge. Ein Stilett. Der Blick der Bestie richtete sich auf die Klinge seines Feindes. Ein dumpfes Brüllen aus dem Helm und es sprang wieder auf ihn zu. Es führte den Schlagstock in einem Aufwärtshieb nach oben. Er wich aus, griff nach dem rechten Handgelenk der Bestie und riss daran, dann drehte er den gestreckten Arm herum. Schmerzliches Stöhnen aus der grinsenden Helmmakse der Bestie. Es war in der gekrümmten Haltung hilflos. Ich verdrehte das Handgelenk noch etwas mehr. Die Bestie heulte und öffnete ihre Hand, der Schlagstock glitt davon. Er ließ sein Knie in dessen nach unten gebeugten Gesicht hochschnellen. Es fiel auf die Knie. Er riss den Arm der Bestie wie einen Pumpenhebel in die Höhe und stieß die Klinge bis zum Heft in die Achselhöhle. Ein stumpfer schrei. Er verdrehte das Messer und zog es anschließend heraus.
Blut sprudelte in Blasen aus der Wunde der Bestie und sie war regungslos.
Mace Andarion schritt über die Bestie in Richtung seiner Waffe welche er im nächsten Raum vermutete. Zumindest verriet ihm die das die Anzeige in seinem Helmvisier. Mace? Mace Andarion? Das war also sein Name. Er erinnerte sich. Sie waren gekommen, um sie zu retten. Rebecca Swanson. Ja, das war der Name der Person, welche sie retten wollten. Sie? Da war noch Jemand. Er war nicht alleine. Wie war der Name des anderen? Baker. Harry Baker. Sie beide waren auf dem Schiff des Feindes. Sie hatten Enterkapseln genutzt und hatten sich so an zwei verschiedenen Punkten zutritt zum Schiff verschafft.
Aber irgendwas war geschehen. Er war keine Minute lang auf dem feindlichen Schiff gewesen und dann ... Ja, was war eigentlich passiert? Das Schiff gleichte einem Trümmerfeld. Einem toten Tier.
Andarion fand seine Waffe schwebend über den Resten eines geborstenen Esstisches, an denen früher mal gut sechs Personen Platz gehabt hatten. Es war eine leichte und kurzläufige ballistische Schnellfeuerwaffe. Er nahm die Waffe. Bei der ersten Berührung wurden ihm Informationen über die Waffe in sein Helmvisier eingeblendet. Darunter Munitionszähler und andere nützliche Dinge. Die Risse in seinem Visier störten ihn, sie behinderten seine Sicht und einige eingeblendete Informationen wurden fehlerhaft dargestellt. Viel wichtiger war jedoch, dass sein Anzug deswegen nicht undicht geworden war. Er Schritt voran und musste immer wieder umher gleitende Gegenstände aus seinem Sichtfeld beiseiteschieben. Sein nächstes Ziel war, soweit er sich erinnern konnte, einer der Frachträume um dort nach Swanson zu suchen. Baker würde sich wahrscheinlich auch auf den Weg dorthin befinden. Zumindest, wenn er noch lebte.
Er erreichte einen Korridor. Dieser war nah an der Außenhülle des Schiffs gelegen und mit von nach innen gewölbte Spuren von Explosionen übersät, als wäre mit einer großkalibrigen Multikanone auf das Schiff geschossen worden. Einer großen Multikanone wie er aus seinem eigenen Schiff hatte und davon sogar zwei Stück. Natürlich war er mit einem anderen Schiff hierhin gekommen. Er hatte seine Pilotin gebeten das Steuer zu übernehmen, solange er und Baker hier an Bord des feindlichen Schiffes waren.
Was hatte sie nur getan? Und warum?
„Green?“, fragte er, „Hier Andarion. Green, bitte melden. Echo bist du da?"
Ihm wurde eine Fehlermeldung eingeblendet, welche ihn auf eine Funktionsstörung seiner Kommunikationsgeräte hinwies. Diese waren im Helm verbaut und mussten etwas abbekommen haben. Hing wahrscheinlich mit den Rissen im Visier zusammen. Irgendwas hatte er dabei abbekommen, als das Schiff beschossen wurde. Und dann war er durch die Turbulenzen und den schlagartigen Druckabfall bewusstlos geworden. Vielleicht war es auch Baker so ergangen. Oder vielleicht schlimmer? Und was war mit Swanson? Seine Gedanken waren am Kreisen. Er beschloss, seinen Weg zum Frachtraum fortzusetzen und schritt voran.


Echo Green saß festgeschnallt in ihrem Pilotensitz an Bord der Corvette 'King Bradley'. Das plötzliche Erscheinen anderer Schiffe hatte sie überrascht. Es waren ein halbes dutzend gewesen und sie alle hatten Kurs auf die verkohlten Überrste des Frachters genommen, welcher von Kommandant Andarion und Sergeant Baker kurz zuvor mit ihren beiden Enterkapseln, kaum mehr als überdimensionierte Coladosen mit Raketenantrieb, geentert wurde.
Die feindlichen Schiffe hatten mit ihrem Waffenarsenal die Hölle über den Frachter ausbrechen lassen, welcher wehrlos und ohne Schilde war. Anschließend waren die feindlichen Schiffe ebenso schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen waren. Zuvor war es Green noch gelungen eines der Schiffe zu scannen und selber das Feuer zu eröffnen, ehe sich das Feindschiff, eine Cobra Mk 3, in einer Blüte aus Feuer verwandelt hatte. Sie konnte das Schiff der Gang of Pardii zuordnen. Warum griff die Gang of Pardii das Schiff eines ihrer niederträchtigen Handelspartner an? Wurde Green und ihre Kameraden verfolgt? Wollte man ihr einen positiven Ausgang der Mission verwehren oder steckte mehr dahinter?
Der Frachter, eine nun völlig entstellte und brennende T-10, driftete führerlos durch den Raum. Die Schilde und die Antriebe waren von Green mit dem Einsatz von Torpedos ausgeschaltet worden, ehe die Enterkapseln gestartet wurden. Sie hatte versucht ihre beiden Kameraden vor den ankommenden Angriff zu warnen, doch hatte sie keine Rückmeldung erhalten. Ihre Gedanken waren bei ihrem Kommandanten. Ging es ihm gut? War das alles doch eine schlechte Idee gewesen?
Das laute knistern im Funk holte Green wieder zurück in das Hier und Jetzt.
"Mace? Bist du das? Mace!?", sendete sie nervös in den Funkkanal, "Bitte Antworten!"
Sie näherte sich dem verkohlten Trümmerstück, welches mal ein Frachter gewesen war und schaltete die Außenflutlichter an um das Wrack auszuleuchten. Die Flammen waren erstickt, aber teile des Schiffsrumpfes glühten hier und dort noch.
Das Knistern im Funk wurde deutlicher: " ... Sie mich hören? ... wiederhole! Können Sie ... hören?"
„Ich höre! Bist du das, Mace?“, antwortete Green.
„Nein. Hier spricht Baker. Was zum Teufel ist passiert?“
„Baker? Sie sind am Leben?“, antwortete Sie. Green war überrascht Baker zu hören, aber gehofft hatte sie, dass es Mace stimme sein würde, welche sie hörte. Wie selbstsüchtig, erkannte sie schnell. Bakers Leben war ebenso von Bedeutung wie das ihres Kommandanten. Wäre da nicht der Unterschied, dass sie für ihren Kommandanten mehr empfand.
Sie schüttelte den Gedanken ab.
Ein erneuter Funkspruch knisterte herein: „Was zum Teufel ist passiert, Green!?“
Green besann sich wieder und setzte zu einer Antwort an.
„Nun, das war so ... "


„Wenn das so ist, dann stehen die Dinge um uns nicht besonders gut. Ich kann unmöglich sagen, ob wir Swanson noch lebendig finden werden“, gab Baker zurück als Green ihm die Vorfälle geschildert hatte.
Baker stand vor der Tür des ersten der beiden Frachträume. Es war ein Wunder, dass er den Angriff auf das Schiff und den schnellen Druckabfall ohne Blessuren überstanden hatte.
„Ist der Kommandant bei Ihnen?“, fragte Green.
„Nein. Ich werde nach ihm suchen, sobald ich den ersten Frachtraum durchsucht habe. Andarion sollte sich den anderen Raum ansehen. Vielleicht treffe ich ihn dort, wenn ich hier nicht fündig werde.“
„Verstehe. Bitte beeilt euch.“
„Selbstverständlich. Und Sie halten die Augen offen, verstanden? Wenn wir nochmal Ziel eines Angriffes werden, dann war es das.“
„Das wird nicht passieren“, versprach Green.
„Gut. Ende“, antworte Baker und trat an die Tür zum Frachtraum heran.
Das war alles nicht so vorgesehen, dachte sich Baker. Der Plan war simpel. Es war nie die Rede von einfach, aber er war simpel. Baker hatte nach Monaten der Ermittlungen endlich genug Hinweise gefunden, welche sich zu einer echten Spur, auf der Suche nach Swanson, entpuppt hatte. Die Mühen hatten sich gelohnt, auch wenn Colonel Austin und viele andere nicht an den Erfolg glauben wollten. Hier war er nun. Er war stolz endlich einen echten Beitrag zu leisten. Jedoch überkamen ihn langsam Zweifel, ob nicht der Erfahrene Colonel Austin vielleicht doch nicht recht gehabt hatte. Vielleicht war dieses Unternehmen zum Scheitern verurteilt.
Nein! Daran wollte er einfach nicht glauben. Die Mühen und die Zeit, welche er investiert hatte. Alles um einen Menschen zu retten. Ein Mitglied der Organisation. Swanson aus den Fängen ihrer Entführer zu befreien. Das ist der Weg. Das ist der Weg, welchen er sich ausgesucht hatte. Das ist der Weg, an dem er glauben wollte.
Nachdem er, der Kommandant Andarion und seine Kampfpilotin Green, heimlich den Sklavenhändler zu seinem Übergabeort gefolgt waren, sind sie anschließend der T-10 gefolgt. Alle drei waren sich schnell einig gewesen, dass es unklug war das Schiff des Sklavenhändlers abzufangen. Das Schiff war zu schnell und zudem reiste es in Begleitung mehrere anderer Schiffe, welche ihm Begleitschutz gaben. Vielleicht waren die es gewesen, welche den Spieß nun herumgedreht hatten und das Feuer auf die T-10 eröffnet hatten, um sämtliche Beweise und das Ärgernis, welches wir darstellten, zu vernichten. Vielleicht hatte man das Schiff des Kommandanten bemerkt und war ihnen gefolgt. Es war nur eine Vermutung. Eine Vermutung mit einer gewissen Grundlage.
Die T-10 hingegen war zwar schwerer bewaffnet gewesen als das Schiff des Sklavenhändlers, dafür aber alleine und langsam. Ein gutes Ziel für Torpedos. Ihr Plan war gewesen die T-10 mit Torpedos lahm zu legen und anschließend mit Ladelukenöffnern die geladenen Kältekammerkapseln zu entwenden, in denen zweifelsohne Swanson und andere Opfer der Gang of Pardii eingebettet wurden. Jedoch schien ihr Plan fast zum Scheitern verurteilt gewesen als man erkannte, dass die eingesetzten Ladelukenöffner nicht wie gewünscht funktionierten und sich die Frachtrampe der T-10 nicht öffneten, damit dessen Ladung in das Vakuum befördert wurde.
Als man das Problem erkannte, war es Mace, der auf die aberwitzige Idee gekommen war, die T-10 zu entern und die Frachtrampen aus dem Inneren des Schiffs zu öffnen.
„Soweit so gut“, sagte Baker, „Dann wollen wir mal.“
Er drückte den Knopf für die Tür, welche zum Frachtraum führte, aber nichts geschah. Der Strom war ausgefallen. Nicht verwunderlich, nachdem was passiert war. Er suchte nach einem Port für einen Energietransfer und nachdem er einen gleich neben der Bedienungskonsole der Tür gefunden hatte, löste er seinen Energylink von seinem Gürtel. Mit dem Pistolenförmigen Werkzeug transferierte er einen Teil seiner Anzugenergie auf die der Tür um, bis die Türsteuerung über genug Energie verfügte und sich ohne Protest von selbst öffnete.
Baker betrat den Frachtraum.
Unmengen an Gegenständen, Wand- und Deckenverkleidungen, welche sich gelöst hatten, glitten schwerelos durch den großen Raum. Nach jeden Schritt musste er mit seinen Armen den Weg von den schwebenden Trümmern freimachen, um weiter vorwärtszukommen. Dann sah er sie. Eine Handvoll Kälterkammerkapseln, in welchen jeweils ein Mensch eingebettet und im Kryoschlaf gehalten wurde. Er zählte die Kapseln. Erst drei, dann sechs, zum Schluss waren es acht. Wenn er es richtig in Erinnerung hatte, dann mussten es mindestens elf sein. Elf Kapseln hatten sie bei der Übergabe gezählt, obwohl man das aus der weiten Entfernung nicht so genau sagen konnte. Möglicherweise waren es auch ein paar mehr.
Ihm fiel ein rotes Blinklicht an einer der Kapseln auf. Die Kapseln hatten kein Schaufenster um in das Innere hineinzugucken, also konnte er nicht feststellen, ob Swanson in eine der acht Kapseln war. Sein Blick fiel auf die kleine Monitoranzeige der rot blinkenden Kapsel. Als er die Anzeige las, erstarrte er. Sie besagte, dass die in der Kapsel befindliche Person verstorben war. Baker fluchte leise. Wie konnte das passieren? Er musterte die Kapsel auf Beschädigungen und er wurde fündig. Die Kapsel wies Kratzer und tiefe Beulen auf. Er kam zu der Erkenntnis, dass sich während des Angriffs alle möglichen Gegenstände aus ihren Verankerungen gerissen hatten und unkontrolliert durch den Raum geschleudert waren. Dadurch waren die Kapseln beschädigt worden.
„Tut mir leid, dass wir dich nicht retten konnten“, entschuldigte sich Baker und legte eine Hand auf die Kapsel.
Sekunden später fielen in drei weitere Blinklichter an anderen Kapseln auf und er fragte sich, ob Swanson in einer der betroffenen Kapseln war.
„Green? Green bitte antworten?“, fragte er in den Funk.
„Ich höre“
Baker löste einer der Kapseln aus der Verankerung und führte diese durch den Raum. „Ich habe einige der Kapseln gefunden. Ich werde sie einzeln zur Ladeluke führen müssen.“
„Ich habe verstanden. Haben Sie Mace ... ich meine den Kommandanten gefunden?“
„Noch nicht. Und es gibt weitere schlechte Nachrichten. Einige der Kapseln wurden beschädigt. Die dort eingebetteten Personen sind verstorben“, antwortete Baker.
Eine kurze Stille kehrte ein.
„Ich verstehe. Was ist mit Swanson?“, fragte Green.
Baker seufzte „Das lässt sich derzeit unmöglich beantworten. Ich kann nicht in die Kapseln hineinsehen und es gibt auf der der Oberfläche der Kapsel keinen Hinweis, wer sich in ihren Inneren befindet.“
Er sah sich nach einer Möglichkeit um die Kapseln in das Vakuum befördern und er erspähte eine Luftschleuse. Er überlegte kurz. Vielleicht war es besser, als die Ladeluke per Knopfdruck aus der Entfernung zu öffnen und alles im Inneren des Frachtraums dem Vakuum zu übergeben, dabei womöglich weitere Kapseln zu beschädigen.
„Ich werde jede Kapsel einzeln rausschicken müssen. Das wird etwas Zeit in Anspruch nehmen. In der Zeit müssen Sie sich vorbereiten die Kapseln zu bergen. Es darf keine entwischen. Haben Sie das verstanden, Green?“
„Ich habe verstanden. Entsende Sammeldrohnen, Ende.“
Baker begann die erste Kapsel aus ihrer Verankerung zu lösen und führte diese anschließend zur Schleuse. Trotz der Schwerelosigkeit ließ sich die gut zweihundert Kilogramm schwere Kapsel nur mit Kraftaufwand bewegen. Er schob die Kapsel in die Schleuse, trat aus dieser heraus und verriegelte die Luke. Die Türsteuerungseinheit war wie die letzte ebenfalls ohne Strom und er nutzte erneut seinen Energylink. Seine Anzugenergie war jetzt in einem niedrigen Bereich abgesunken und er nutzte einer seiner Reserveenergiezellen, um seinen fast erschöpften Anzug wieder mit ausreichend Strom zu versorgen. Dann entriegelte er die Außenluke und Kapsel wurde nach draußen befördert.
„Nummer eins unterwegs“, ließ er Green wissen.
„Verstanden“, meldete diese sich zurück.
„Dann immer weiter so. Ich gehe und hohle die nächste Kapsel.“


Die Sammeldrohnen hefteten sich an die Kältekammerkapseln und brachten sie zur King Bradley. Der Greifarm der Frachtrampe nahm die Kapseln entgegen und verstaute diese in der Ladebucht, während die Sammeldrohnen wieder zum Wrack zurückkehrten, um weitere Kapseln aufzunehmen.
Von der Brücke aus beobachtete Green den Vorgang sehr genau und von einem Moment zum nächsten ergoss sich ein ganzer Schwall von Kältekammerkapseln aus den verkohlten Überresten der T-10 in das Vakuum des Weltraums. Es waren mindestens zehn oder mehr.
„Hey“, ermahnte sie Baker, „Sie wollten doch die Kapseln einzeln Hinausschicken?“
Wärend sie die Worte sprach entsandte sie drei weitere Sammeldrohnen. Die zentrale Steuerungseinheit benötigte einige Sekunden um alle Drohnen für ihre bevorstehende Aufgabe zu programmieren und verließen dann den Orbit ihres Mutterschiffes und machten sich auf den Weg. Mehr als fünf Drohnen gleichzeitig im Einsatz zu haben war jedoch nicht möglich, denn dies würde die Rechenkapazität der Steuerungseinheit überschreiten.
Baker meldete sich „Ganz genau das tue ich ja.“
Green kontrollierte die Anzeigen erneut, aber da waren sie, mehr als ein dutzend Kapseln, welche davon drifteten und sich von den Überresten ihres einstigen Mutterschiffes entfernten.
„Ich habe hier mehr als ein dutzend auf dem Schirm. Auf einmal mal waren sie da. Sie entfernen sich vom Schiff und werden bald außer Reichweite der Sammeldrohnen sein“, erklärte sie die Situation.
Bakers Stimme kratzte wieder im Funk „Das wird der Kommandant sein. Er muss es sein. Er ist wohlauf.“
„Ja, dass muss es sein“, sagte Green, „Kommandant Andarion, können Sie mich hören? Mace?“
Keine Antwort.
„Er muss Probleme mit dem Funk haben“, erläuterte Baker, „Konzentrieren Sie sich, Green! Sie dürfen die Kapseln nicht verlieren, verstanden?“
„Keine Sorge, Baker. Ich kümmere mich darum, antwortete sie und steuerte die King Bradley näher zu dem Wrack. Der Weg, welche die Sammeldrohnen zurücklegen mussten um die Kapseln aufzunehmen, wurde dadurch fast halbiert. Sie umschwärmten das Wrack wie fliegen einen Kadaver und labten sich an diesem. Nein, ihr würden keine Kapseln abhanden kommen. Ihre Gedanken waren auch bei ihrem Kommandanten. Sie kam jedoch zu dem Entschluss, dass ihre Gedanken sie nicht an der Ausübung ihrer Pflicht, die Kapseln zu bergen, Menschen zu retten, hindern durften und schob den Gedanken erneut aus dem weg.


Mace Andarion streifte durch einen zerstörten Korridor. Die Außenhaut des Schiffes war weggerissen worden und das entblößten das Gerippe darunter. Es war still. Außer seinen eigenen Schritten und den Magnetstiefeln, welche sich abwechselnd an dem Boden klammerten, hörte er nichts. Seine eigenen Schritte und das Pochen in seinen Ohren, wenn er nicht gerade ein- oder ausatmete.
Kurz zuvor hatte er die Kältekammerkapseln in das Vakuum befördert. Er hoffte Green würde mit der Situation zurechtkommen, ein dutzend Kapseln zu bergen ehe diese in die endlosen Weiten der schwarzen See, ohne eine Chance auf Wiederkehr, verschwanden. Es hatte keine andere Möglichkeit gegeben. Die Tür zum Frachtraum hatte sich verzogen und verklemmt. Er konnte den Frachtraum nicht betreten. Über ein noch funktionierendes Wandterminal konnte er jedoch den Frachtraum und dessen gesamten Inhalt in das Vakuum entlüften. Er hatte sich keine bessere Chance ausgemalt und darauf vertraut, alle Kapsel würden diese Tortur überstehen. Ihm gefiel es nicht, aber die Zeit war gegen ihn gewesen.
Er erreichte einen Abzweig welcher in das Schiffsinnere führte und beschritt diesen. Nach einigen Metern konnte er Bewegung in der Dunkelheit ausmachen und er ließ sich sofort auf ein Knie sinken und legte seine Waffe an. Da war jemand.
In seinem Helmvisier wurde eine Abfolge von Informationen eingeblendet. Die internen Systeme seines Anzuges gaben anschließend eine positive Identifikation heraus. Es war Harry Baker.
„Baker?“, versuchte er zu senden.
Eine Antwort blieb aus.
Sein Kommunikationssystem war beschädigt und wirkten sich auch negativ auf die Geräuschsimulation und dessen Übertragung seiner Stimme aus.
Er näherte sich langsam der Person, oder besser gesagt den Anzug, welcher behauptete Harry Baker zu beherbergen.
Er sandte erneut einen Funkspruch, „Baker? Ich bin es. Andarion. Ich nähere mich ihnen. Es wäre nett sie würden mich nicht über den Haufen schießen.“
Seine Helman.zeige leuchtete rot auf.
GEFAHR
Andarion beugte sich ruckartig vor, der klägliche versuch sich Schwerelosigkeit auf den Boden zu werfen.


Lichtblitze zuckten durch den Korridor und erhellten diesen für Mikrosekunden.
Baker erschrak. Der Korridor bot keine Deckung und so blieb ihm nichts weiter übrig, als sich zu ducken, um ein möglichst kleines Ziel zu bieten. Er aktivierte seinen Schild, welchen er leichtsinnigerweise, wie er nun erkannte, ausgeschaltet hatte, um Anzugenergie zu sparen. Er schien in den kurzen verletzlichen Moment nicht getroffen worden zu sein. Zumindest wurde ihm kein Treffer in seiner Helmanzeige eingeblendet und auch Schmerzen hatte er keine.
Kurz zuvor hatte er Andarion gesehen, so zumindest hatten es ihn die Systeme seines Anzuges verraten. War er es, der auf ihn schoss? Nein, wurde ihm schnell klar. Er hatte kein Lasergewehr genutzt. Zuvor hatte er versucht ihn per Funk zu erreichen, aber er hatte sich nicht gemeldet oder auf sein Winken reagiert. Nein, da war noch ein anderer. Er spielte mit dem Gedanken das Feuer mit seinem Gewehr zu erwidern, verwarf den Gedanken aber, in der Sorge er könnte Andarion treffen. Er begann sich zurückfallen zu lassen. Der Schild hatte schon mehrere Treffer einstecken müssen und war bereits auf unter fünfzig Prozent gesunken.
„Wir werden angegriffen“, sandte er in den Funk, „Green!? Wir werden beschossen!“


Andarion drückte den Abzug seiner Waffe voll durch und das Laufende bellte tödliche Verwünschungen in Richtung seiner Feinde. Blitze zuckten an ihm vorbei und drangen in Boden und Wand neben ihm ein und verwandelten die Einschlagstellen in kochendes Metall. Das Magazin verschwand in der Dunkelheit und Andarion rammte ein neues in sein Gewehr. Er richtete sich auf und entlud das frische Magazin in Richtung des Feindfeuers.
Das Feindfeuer versiegte bis auf ein paar sporadische ungezielte Schüsse, welche ihn um Längen verfehlte.
Bastarde. Sie mussten ihm gefolgt sein und er hatte es nicht gemerkt. Seine Hand holte einen Schildprojektor aus seinem Koppel hervor und er platzierte diese vor sich. Eine blaue Schildblase wurde erzeugt, in dessen Zentrum er sich wiederfand. Lasergeschosse prasselten auf den Schild ein und er kräuselte sich wie die Wasseroberfläche eines Sees in welchen man Steine warf. Die Barriere, welch er erschaffen hatte, würde den Feind für eine Weile aufhalten und ihm Deckung geben.
Andarion deaktivierte seine Magnetstiefel und stieß sich vom Boden ab. Er glitt durch den Korridor in die Richtung, in welcher er Baker gesehen hatte. Immer wieder musste er sich erneut von Wänden, Boden und Decke abstoßen.
Der Feind war inzwischen bis zu dem Schild vorgerückt und hatten diesen hinter sich gelassen. Sie ließen ihre Waffen Lasersalven durch den Korridor zischen. Er wurde mehrmals getroffen, aber noch hielt sein Schild. Er prallte gegen das Ende des Korridors und wandte sich kurz hilflos umher, wie ein Fisch auf den trockenen, ehe er von einer Hand gepackt und um die Ecke des Korridors gezogen wurde.
Es war Baker.
Die Magnetstiefel wieder eingeschaltet, fixierte Andarion sich wieder auf den Boden.
Baker sagte irgendwas, aber er konnte ihn nicht hören. Er rammte erneut ein neues Magazin in seine Waffe und machte seinen Kameraden anschließend mit ein paar gezielten Gesten darauf aufmerksam, dass er nichts hören konnte.
Baker nickte.
Ein paar Handzeichen später hatten sie sich darauf verständigt sich bis zur nächsten Luftschleuse zurückfallen zu lassen.
Der Plan war gewesen, nach vollendeter Tat, das Schiff über eine der beiden Enterkapseln wieder zu verlassen.
Baker übernahm die Führung und er selbst die Nachhut. Immer wieder spien ihre Verfolger ihnen Laserfeuer entgegen. Andarion schoss zurück und versuchte ein Speerfeuer aufrechtzuerhalten, musste sich jedoch vergewissern, dass er mit Baker Schritt hielt.
Ihm war aufgefallen wie Baker immer wieder den Mund bewegte und sich scheinbar mit seiner Kampfpilotin Green abstimmte. Er konnte sich fast bildlich vorstellen wie sie Baker mit fragen gelöchert hatte, als aufgefallen war, dass man ihn nicht erreichen konnte. Fragen darüber ob er noch lebte, was geschehen war, ob er verletzt war.
Tatsächlich war Green ihm gegenüber in letzter Zeit sehr fürsorglich geworden und er fragte sich, womit er das verdient hatte.
Er entnahm seinem Koppel das letzte Magazin. Sechzig Schuss. Dann war Schluss. Er gab eine weitere Salve ab. Baker klopfte ihm auf die Schulter und deute auf eine nach innen verbeulte Außenwand, die Einschlagstelle der Enterkapsel, sie hatten sie erreicht.
Er nickte ihm zu und feuerte die letzten Kugeln auf den Feind ab. Dann machte er kehrt und stützte an Baker vorbei, welcher nun seinerseits das Feuer eröffnete, um das Speerfeuer nicht enden zu lassen. Andarion schnallte sich an einem der vier Sitze in der Enterkapsel fest und begann damit die Entkopplungssequenz einzuleiten. Baker betrat die Kapsel und nahm ebenfalls Platz. Andarion drückte die 'Befehl Ausführen' Taste und ein Ruck durchfuhr seinen Körper, als die Kapsel sich von der Außenhaut des Schiffsrumpfes löste. Durch die abgetrennte Verbindungseinheit, welche wie der Kopf einer Zecke am Wirtskörper zurückblieb, konnte er und Baker einen flüchtigen Blick auf die kläglichen Überreste werfen, welche einmal eine Type 10 gewesen waren.


Sie waren zurück auf dem Carrier William Adama.
Gleich nachdem Echo Green die Überreste der Enterkapsel mit einer Sammeldrohne aufgenommen hatte und die King Bradley ihr Trägerschiff erreicht hatte, war sie Andarion direkt in die Waffenkammer gefolgt. Während der kurzen Zeit im Supercruise hatte dieser sich auf einen Sitzplatz in der Nähe des Frachtraums festgeschnallt bis sie an ihrem Zielort angekommen waren.
„Hättest ruhig mal im Schiffskom sagen können, dass dir nichts passiert ist, als ihr an Bord wart.“
„Hast du dir Sorgen gemacht?“, hatte er ihr geantwortet und sich zu ihr umgedreht.
Sie hatte ihre Arme verschränkt und einen missbilligenden Blick aufgelegt. Ihr waren dann jedoch sogleich die Brandflecken auf seinem Anzug und der breite Riss im Visier des Helmes, welchen Andarion bereits auf den Tisch abgelegt hatte, aufgefallen. Sein Anzug verströmte den Gestank von verbrannter Kompositpanzerung und der Geruch von Ozon stach in ihrer Nase. Seine Haare waren zerzaust und durcheinander. Ihr fiel auf, dass sie ihm keinen Vorwurf machen konnte. Er war außer frage, dass er tapfer gekämpft hatte.
Sie setzte zu einer Antwort an, „Und wenn es so wäre? Ich meine, schau dich mal an.“
Er hielt kurz inne.
„Es ging ziemlich rund“, gab er zurück und spielte sicherlich auf die Situation an, als das Schiff, welche er und Baker geentert hatten, angegriffen wurde.
„Ich konnte sie nicht schnell genug aufhalten. Tut mir leid“, sagte sie.
Er winkte ab, „Wir wussten, dass so etwas passieren könnte. Wir haben heute etwas Gutes getan.“
Sie nickte, aber dennoch machte sich das Gefühl in ihr breit, versagt zu haben.
„Ich habe dich sicher enttäuscht. Wäre ich schneller gewesen, dann wäre das nicht passiert. Ich habe dich und Baker in Gefahr gebracht.“, schluchzte sie.
„Rede dir das nicht ein. Du hast alles richtig gemacht“, versuchte er sie zu trösten und näherte sich ihr, „Dank dir, konnten wir heute viele Menschen retten.“
Er umarmte sie. Eine Träne lief ihr über die Wange und sie wusste nicht, ob es eine Träne war, weil sie glaubte ihn enttäuscht zu haben, oder weil es sich gut anfühlte nach so langer Zeit endlich umarmt zu werden. Wirklich umarmt zu werden. Ein tröstendes Umarmen. Nicht das umarmen zwischen Freunden. Es war mehr.
Er löste sich aus der Umarmung und nahm ihren Kopf in die Hand. Seine Hände steckten noch in den Panzerhandschuhen und fühlten sich schmutzig und rau an. Sie sah ihm abwechselnd in die Augen. Das eine Auge kybernetisch, dessen Fotorezeptoren sich neu fokussierten und das ihm verbliebene biologische Auge, blau und endlos wie ein klarer Ozean.
„Nicht weinen“, flüsterte er sanft und wischte mit seinem rauen Daumen die Träne davon.
Er beugte sich zu ihr herunter und ihre Lippen berührten sich.
Sie fühlte sich einen Moment lang schwerelos.
Er zog sich zurück.
„Wir sollten nachschauen, was mit Swanson ist, ja? Ob sie dabei ist und überlebt hat.“
Sie nickte. Und sie stellte fest, wie ihr nach einer langen Zeit endlich wieder warm war. Nicht, dass ihr kalt gewesen war, aber es war als würden sich die dunklen Wolken in ihrem Kopf verziehen und die Sonne durchscheinen lassen, wenn auch nur für den Moment. Und sie würde versuchen diesen Moment festzuhalten. Solange es ihr möglich war.




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Liberation for Rebecca Swanson
Part 3: Retrieved


Human ship. Cold thing that poured its vital heat and innards into the void. Nothing thing. Corpse wreck, destroyed, apathetic, leaderless...
Now just a three thousand ton shell of charred metal. Dead. Flames erupted from the ship's wounds, slowly suffocating as the oxygen inside ran out. The wreckage drifted through the vastness of space like a thing writhing in pain. Sparks sprayed from the wreckage like the twitching of a dying creature.
Trained eyes would identify the wreckage as a ship from the Lakon Spaceways shipyards. True connoisseurs would even be able to tell the difference between a Type-10 Defender and a Type-9 Heavy.
Silence.
Nothing but silence and weightless emptiness. The bright yellow light of other stars filtered in through window openings and crept across the walls, floor, and ceiling.
He opened his eyes. His vision was blurry. He was floating. He had no name and no memories. His mind was cold. Where was he? who was he? Was he dead? Or not? He thought about it with the slowness of a glacier. The left side of his chest felt numb. Was that pain? It was pain!
“Damn you all!” he cursed, because he had realized that he was not dead.
He swallowed. His throat was dry.
His vision cleared. He stared into a cracked mirror. He studied his face. An ugly scar across his right eye. He realized that he wasn't looking into a mirror at all, but into a brightly polished piece of thin metal. There were other things floating around. He was one of those things. Everything seemed to move slowly through the room. His head was in a helmet. And as he noticed, it was the glass helmet visor that was cracked and not the supposed mirror. He was wearing a spacesuit, that much was certain.
What did you do in a situation when you didn't even know what situation you were in?
He took an overview to find out what was above and what was below, or who he actually was. And when he had decided which was down, he pushed off with his hand to let himself drift towards the ground. Now it activated his magnetic boots so that he had a firm grip on the ground. The room, he assumed, had once been a cabin. In terms of size, maybe even the captain's. All sorts of objects glided weightlessly in the room.
The spacesuit he was wearing seemed to come to life again with his movements. He noticed he was wearing a Dominator suit. It had been modified. Information was displayed in his cracked visor. Remaining suit energy - in the green range. Vital signs - yellow area. Bruised left ribs, if the report was to be believed. At least the pain came from the area. No fracture was reported. Location - Pardii. Pardii system. It seemed familiar, but the blocked memories didn't seem to be necessarily positive in nature.
And the fact that there was no atmosphere anymore. He was in a vacuum. But why?
He was wearing a Dominator suit and if you wear a suit like that for combat purposes then you were probably in a combat situation.
Things slowly took shape.
And if you wear such a battle suit, then you also have a...
"Where's my gun?" he asked.
His suit heard his voice and an arrow appeared in his helmet visor. According to this, it would be somewhere behind him. He turned around.
A blow sent him flying across the room.
He gasped and caught himself. His magnetic boots reconnected to the ground. A stranger stood in front of him. The person was wearing a gray spacesuit with red accents. He didn't know the make or style, but the suit exuded a menacing and sickly presence. The helmet, like that of a miner, seemed strangely twisted. The eyes, not much more than two round and transparent sight glasses and a broad grinning grimace, which was painted on with red paint. The bearer assumed a hunched posture, like that of an attacking animal. An animal that was left to starve and then let off the leash. Cold, callous, aggressive. An extended telescopic baton in his hand. He knew it was the enemy. His ears roared as his body released adrenaline. It was him or the beast. There was no escape, no persuading the enemy.
The beast leaned on him, baton raised in his right hand. He moved one foot to the side, intercepted the blow and used the force of the beast to trap its arm between his own shoulder and his left shoulder. Having bound the beast to him, he now began to strike him in the kidneys. His clenched fist hurt as it failed against the beast's hard armor. He knew how to fight. He really did, but he didn't know exactly where from. And he knew he had done it before. After being caught cold in the Formedine Rift, he swore to himself that it would never happen again and began undergoing rigorous training under the watchful eyes of a cult of personality who taught him how to fight. The Formedine Rift? Where did this thought come from? What had happened there? It wasn't important at the moment. Here and now, he wasn't himself and the memories of his hard training came back slowly. But his instincts and his muscles still remembered very well. The beast broke free and both of them engaged in a skirmish of punches and counterattacks. He didn't dare kick. No, not in weightlessness. And neither did the beast. It was as if he was wearing ancient knight's armor. Armored. Mobility restricted. The same was true of the grinning beast. Kicking at the enemy in this situation was senseless and dangerous. If the enemy were to grab his leg, it would be easy for him to tear his other leg off the ground. Then he would be defenseless against the beast. In this situation, it would be appropriate to attack the enemy's unprotected points with a knife. The backs of the knee joints, the groin area, the armpits and the neck were unprotected.
Another blow was parried and he managed to redirect the force of the blow and steer the beast past him.
A knife. He needed a knife. Memories returned. He pulled his knife from the back of his belt. A twenty-five centimeter long and tapered silver blade. A stiletto. The beast's gaze focused on his enemy's blade. A dull roar came from the helmet and it jumped towards him again. It brought the baton upwards in an upward stroke. He dodged, grabbed the beast's right wrist and yanked, then twisted his outstretched arm around. Painful groans from the beast's grinning helmet mace. It was helpless in its crooked position. I twisted my wrist a little more. The beast howled and opened its hand, the baton slipping away. He snapped his knee up into his bent-down face. It fell to its knees. He yanked the beast's arm up like a pump lever and plunged the blade up to the hilt into the armpit. A dull scream. He twisted the knife and then pulled it out.
Blood bubbled from the beast's wound and it was motionless.
Mace Andarion walked over the beast towards his weapon, which he suspected was in the next room. At least that's what the display on his helmet visor told him. Mace? Mace Andarion? So that was his name. He remembered. They had come to save her. Rebecca Swanson. Yes, that was the name of the person they wanted to save. She? There was someone else there. He wasn't alone. What was the other person's name? Baker. Harry Baker. They were both on the enemy's ship. They had used boarding pods and gained access to the ship at two different points.
But something had happened. He hadn't been on the enemy ship for a minute and then... Yeah, what actually happened? The ship looked like a field of rubble. A dead animal.
Andarion found his weapon floating above the remains of a broken dining table that had once seated a good six people. It was a light and short-barreled rapid-fire ballistic weapon. He took the gun. When he first touched it, information about the weapon was displayed in his helmet visor. Including ammo counters and other useful things. The cracks in his visor bothered him, they obstructed his vision and some of the information displayed was displayed incorrectly. What was more important, however, was that his suit hadn't leaked because of it. He walked forward and had to keep pushing moving objects out of his field of vision. His next destination, as far as he could remember, was one of the cargo holds to look for Swanson. Baker would likely be headed there, too. At least if he was still alive.
He reached a corridor. This was located close to the ship's outer hull and was littered with traces of explosions curving inwards, as if the ship had been fired at by a large-caliber multi-cannon. A large multi-cannon like the one he had from his own ship and even two of them. Of course he had come here on another ship. He had asked his pilot to take the controls while he and Baker were here on board the enemy ship.
What had she done? And why?
“Green?” he asked, “Andarion here. Green, please report. Echo, are you there?”
He received an error message indicating that his communication devices were malfunctioning. These were built into the helmet and must have taken some damage. Probably related to the cracks in the visor. He had suffered something when the ship came under fire. And then the turbulence and the sudden drop in pressure had knocked him unconscious. Maybe Baker had felt the same way. Or maybe worse? And what about Swanson? His thoughts were spinning. He decided to continue his way to the cargo hold and walked forward.


Echo Green sat strapped into her pilot's seat aboard the Corvette 'King Bradley'. The sudden appearance of other ships had surprised them. There had been half a dozen of them and they had all set course for the charred remains of the freighter, which had recently been boarded by Commander Andarion and Sergeant Baker with their two boarding pods, little more than oversized rocket-propelled Coke cans.
The enemy ships had used their arsenal of weapons to unleash hell on the freighter, which was defenseless and without shields. The enemy ships then disappeared as quickly as they came. Previously, Green had managed to scan one of the ships and open fire herself before the enemy ship, a Cobra Mk 3, had turned into a flower of fire. She was able to assign the ship to the Gang of Pardii. Why did the Gang of Pardii attack the ship of one of their villainous trading partners? Were Green and her comrades persecuted? Did they want to deny her a positive outcome to the mission or was there more to it?
The freighter, a now completely disfigured and burning T-10, drifted through space without a driver. The shields and engines had been disabled by Green using torpedoes before the boarding pods were launched. She had tried to warn her two comrades of the incoming attack, but had received no response. Her thoughts were with her commander. Was he okay? Was it all a bad idea after all?
The loud crackle in the radio brought Green back to the here and now.
"Mace? Is that you? Mace!?" she sent nervously into the radio channel, "Please answer!"
She approached the charred piece of wreckage that had once been a freighter and turned on the exterior floodlights to illuminate the wreckage. The flames had died down, but parts of the ship's hull still glowed here and there.
The crackle in the radio became clearer: "...you hear me?...repeat! Can you...hear?"
"I hear! Is that you, Mace?" Green replied.
"No. This is Baker speaking. What the hell happened?”
“Bakers? Are you alive?” she replied. Green was surprised to hear Baker, but she was hoping that it would be Mace's voice that she heard. How selfish, she quickly realized. Baker's life mattered, as did that of her commander. If it weren't for the difference that she felt more for her commander.
She shook the thought away.
Another radio message crackled in: “What the hell happened, Green!?”
Green thought again and started to answer.
“Well, that was like that…”


“If that is the case, then things are not going well around us. I can't possibly say whether we'll find Swanson alive," Baker said when Green described the incident to him.
Baker stood at the door of the first of the two cargo holds. It was a miracle that he had survived the attack on the ship and the rapid loss of pressure without any injuries.
“Is the commander with you?” Green asked.
"No. I'll look for him once I've searched the first hold. Andarion should check out the other room. Maybe I’ll meet him there if I don’t find anything here.”
"Understand. Please hurry.”
"Of course. And you keep your eyes open, understand? If we become the target of an attack again, then that’s it.”
“That won’t happen,” Green promised.
"Good. Over,” answered Baker, approaching the door to the cargo hold.
This wasn't meant to be, Baker thought. The plan was simple. There was never any talk of it being simple, but it was simple. After months of investigation, Baker had finally found enough clues, which turned out to be a real lead in the search for Swanson. The effort was worth it, even if Colonel Austin and many others didn't believe in success. Here he was now. He was proud to finally make a real contribution. However, he began to have doubts as to whether the experienced Colonel Austin might not have been right after all. Perhaps this venture was doomed to failure.
No! He just didn't want to believe that. The effort and time he had invested. Anything to save a person. A member of the organization. To free Swanson from the clutches of her captors. This is the way. This is the path he chose. This is the path he wanted to believe.
After he, the commander Andarion and his fighter pilot Green secretly followed the slave trader to his delivery point, they then followed the T-10. All three had quickly agreed that it was unwise to intercept the slave trader's ship. The ship was too fast and it was traveling with several other ships that provided it with escort. Perhaps they were the ones who had now turned the tables and opened fire on the T-10 to destroy all the evidence and the nuisance we posed. Perhaps they had noticed the commander's ship and followed them. It was just a guess. A guess with some basis.
The T-10, on the other hand, was more heavily armed than the slave trader's ship, but was alone and slow. A good target for torpedoes. Their plan had been to disable the T-10 with torpedoes and then use hatch openers to steal the loaded cold chamber capsules in which Swanson and other victims of the Gang of Pardii were undoubtedly embedded. However, their plan seemed almost doomed to failure when it was discovered that the cargo hatch openers they were using were not working as intended and the T-10's cargo ramp was not opening to allow its cargo to be transported into the vacuum.
Once the problem was discovered, it was Mace who came up with the crazy idea of boarding the T-10 and opening the cargo ramps from inside the ship.
“So far so good,” said Baker, “Let’s do it then.”
He pressed the button for the door leading to the cargo hold, but nothing happened. The power was out. Not surprising after what happened. He looked for an energy transfer port and after finding one right next to the door's control panel, he unclipped his energy link from his belt. Using the pistol-shaped tool, he transferred some of his suit's energy to that of the door until the door control had enough energy and opened on its own without protest.


Baker entered the hold.
Huge amounts of objects, wall and ceiling coverings, which had come loose, slid weightlessly through the large room. After each step he had to use his arms to clear the way of the floating debris in order to continue moving forward. Then he saw her. A handful of cold chamber capsules, in each of which a person was embedded and kept in cryosleep. He counted the capsules. First three, then six, finally there were eight. If he remembered correctly, there had to be at least eleven. They had counted eleven capsules when they were handed over, although you couldn't tell exactly from the distance. Maybe there were a few more.
He noticed a flashing red light on one of the capsules. The pods didn't have a window to look inside, so he couldn't tell if Swanson was in one of the eight pods. His gaze fell on the small monitor display on the capsule, which flashed red. When he read the ad, he froze. It said that the person in the capsule had died. Baker cursed under his breath. How could that happen? He examined the capsule for damage and found it. The capsule had scratches and deep dents. He came to the conclusion that during the attack all sorts of objects had been torn from their anchorages and thrown uncontrollably around the room. This caused the capsules to be damaged.
"I'm sorry we couldn't save you," Baker apologized, placing a hand on the capsule.
Seconds later, he noticed three more flashing lights on other pods, and he wondered if Swanson was in one of the affected pods.
"Green?" Green please answer?” he asked into the radio.
"I hear"
Baker released one of the capsules from its anchorage and led it across the room. “I found some of the capsules. I’ll have to lead them to the cargo hatch one at a time.”
"I have understood. Have you found Mace…I mean the commander?”
"Not yet. And there is more bad news. Some of the capsules were damaged. The people embedded there are deceased,” Baker responded.
There was a short silence.
"I see. What about Swanson?" Green asked.
Baker sighed, “That’s impossible to answer right now. I can’t see inside the pods and there is no indication on the surface of the pod as to who is inside.”
He looked for a way to get the capsules into the vacuum and he spotted an airlock. He thought for a moment. Maybe it was better than opening the cargo hatch from a distance with the push of a button and leaving everything inside the cargo hold to the vacuum, possibly damaging more capsules in the process.
“I will have to send out each capsule individually. This will take some time. In this time you have to prepare to retrieve the capsules. No one is allowed to escape. Do you understand that, Green?”
"I have understood. Send collection drones, end.”
Baker began to release the first capsule from its anchorage and then guided it to the lock. Despite the weightlessness, the capsule, which weighs a good two hundred kilograms, could only be moved with great effort. He pushed the capsule into the lock, stepped out and locked the hatch. Like the last one, the door control unit was also without power and he used his Energylink again. His suit energy was now low and he used one of his reserve energy cells to restore sufficient power to his almost depleted suit. He then unlocked the outside hatch and the capsule was transported outside.
“Number one on the way,” he let Green know.
“Understood,” she replied.
“Then keep it up. I’ll go and get the next capsule.”


The collection drones attached themselves to the cold chamber pods and brought them to the King Bradley. The cargo ramp's grab arm picked up the capsules and stowed them in the loading bay, while the collection drones returned to the wreckage to pick up more capsules.
From the bridge, Green watched the process very closely, and from one moment to the next a barrage of cold chamber capsules poured from the charred remains of the T-10 into the vacuum of space. There were at least ten or more.
“Hey,” she admonished Baker, “you wanted to send the capsules out one at a time?”
As she spoke the words she sent out three more gathering drones. The central control unit took a few seconds to program all the drones for their upcoming task and then left the orbit of their mother ship and set off. However, having more than five drones in use at the same time was not possible because this would exceed the computing capacity of the control unit.
Baker piped up, “That’s exactly what I’m doing.”
Green checked the displays again, but there they were, more than a dozen capsules drifting away from the remains of their former mothership.
“I have more than a dozen on my radar here. “Suddenly they were there. They are moving away from the ship and will soon be out of range of the collection drones,” she explained the situation.
Baker's voice scratched on the radio again. “That will be the commander. It has to be him. He is fine.”
“Yes, it must be,” said Green, “Commander Andarion, can you hear me? Mace?”
No Answer.
“He must be having trouble with the radio,” Baker explained, “Concentrate, Green! You can’t lose the capsules, understand?”
“Don’t worry, Baker. I’ll take care of it,” she replied, steering the King Bradley closer to the wreck. The distance that the collection drones had to travel to pick up the capsules was almost halved. They swarmed around the wreck like flying around a carcass and feasted on it. No, she wouldn't lose any capsules. Her thoughts were also with her commander. However, she decided that her thoughts should not prevent her from carrying out her duty of recovering the capsules and saving people and pushed the thought away again.


Mace Andarion wandered through a ruined corridor. The ship's hull had been torn away, exposing the framework beneath. It was quiet. Apart from his own footsteps and the magnetic boots that alternately clung to the ground, he heard nothing. His own footsteps and the pounding in his ears when he wasn't breathing in or out.
Shortly before, he had transported the cold chamber capsules into the vacuum. He hoped Green would be able to cope with the situation of recovering a dozen capsules before they disappeared into the endless expanses of the black sea with no chance of returning. There had been no other option. The door to the cargo hold was warped and jammed. He couldn't enter the hold. However, he was able to vent the cargo hold and its entire contents into the vacuum using a wall terminal that was still functioning. He hadn't imagined a better chance and had trusted that all the pods would survive this ordeal. He didn't like it, but time was against him.
He reached a junction that led into the ship's interior and took it. After a few meters he could see movement in the darkness and he immediately dropped to one knee and cocked his weapon. There was someone there.
A sequence of information appeared in his helmet visor. His suit's internal systems then issued a positive identification. It was Harry Baker.
“Baker?” he tried to send.
There was no answer.
His communication system was damaged and also had a negative impact on the sound simulation and the transmission of his voice.
He slowly approached the person, or rather the suit, that claimed to house Harry Baker.
He sent another radio message, “Baker? It's me. Andarion. I approach them. It would be nice if they didn’t shoot me over the edge.”
His helmet display flashed red.
DANGER
Andarion jerked forward, making a pitiful attempt to throw himself onto the ground in a weightless manner.


Flashes of light flashed through the corridor, illuminating it for microseconds.
Baker was startled. The corridor offered no cover, so he had no choice but to duck to make as small a target as possible. He activated his shield, which he now realized he had carelessly turned off to save suit energy. He didn't seem to have been hit in his brief, vulnerable moment. At least no hit was shown on his helmet display and he didn't feel any pain either.
He had seen Andarion shortly before, or at least that was what his suit's systems had told him. Was he the one who shot him? No, he quickly realized. He hadn't used a laser rifle. He had previously tried to reach him by radio, but he had not answered or responded to his wave. No, there was another one. He toyed with the idea of returning fire with his rifle, but abandoned the idea out of concern that he might hit Andarion. He began to fall back. The shield had already taken several hits and had already dropped below fifty percent.
“We are under attack,” he sent over the radio, “Green!? We’re being shot at!”


Andarion squeezed the trigger of his weapon fully and the running end barked deadly imprecations at his enemies. Lightning flashed past him and penetrated the floor and wall next to him, turning the points of impact into boiling metal. The magazine disappeared into the darkness and Andarion jammed a new one into his rifle. He stood up and unloaded the fresh magazine in the direction of enemy fire.
The enemy fire dried up except for a few sporadic unaimed shots, which missed him by a long shot.
Bastards. They must have followed him and he hadn't noticed. His hand pulled out a shield projector from his belt and he placed it in front of him. A blue shield bubble was created, at the center of which he found himself. Laser bullets rained down on the shield and it rippled like the surface of a lake into which stones were thrown. The barrier he had created would stop the enemy for a while and give him cover.
Andarion deactivated his magnetic boots and pushed himself off the ground. He glided down the corridor in the direction he had seen Baker. He had to repeatedly push himself off the walls, floor and ceiling.
The enemy had now advanced to the shield and had left it behind them. Their weapons sent laser volleys whizzing down the corridor. He was hit several times, but his shield still held. He crashed into the end of the corridor and briefly turned around helplessly, like a fish out of water, before a hand grabbed him and dragged him around the corner of the corridor.
It was Baker.
Switching the magnetic boots back on, Andarion fixed himself on the ground again.
Baker was saying something, but he couldn't hear him. He rammed a new magazine into his weapon again and then made a few targeted gestures to alert his comrade that he couldn't hear anything.
Baker nodded.
A few hand signals later they had agreed to drop back to the next airlock.
The plan had been to leave the ship via one of the two boarding capsules after the deed was completed.
Baker took the lead and himself the rear guard. Their pursuers kept spitting laser fire at them. Andarion fired back, trying to maintain a spear fire, but had to make sure he kept pace with Baker.
He noticed how Baker kept moving his mouth and seemed to coordinate with his fighter pilot, Green. He could almost imagine her peppering Baker with questions when it became apparent that he couldn't be reached. Questions about whether he was still alive, what had happened, whether he was injured.
In fact, Green had become very protective of him lately and he wondered what he had done to deserve this.
He took the last magazine out of his belt. Sixty shots. Then it was over. He fired another volley. Baker patted him on the shoulder and pointed to an inwardly dented outer wall, the impact point of the boarding capsule; they had reached it.
He nodded to him and fired the last bullets at the enemy. Then he turned and pushed past Baker, who in turn opened fire so as not to let the spear fire stop. Andarion strapped himself into one of the four seats in the boarding pod and began the decoupling sequence. Baker entered the capsule and also took a seat. Andarion pressed the 'Execute Command' button and a jolt went through his body as the capsule detached itself from the outer skin of the ship's hull. Through the severed connection unit, which remained attached to the host's body like the head of a tick, he and Baker were able to glimpse the pitiful remains of what had once been a Type 10.


They were back on the carrier William Adama.
As soon as Echo Green had picked up the remains of the boarding pod with a collection drone and the King Bradley had reached her carrier ship, she had followed Andarion directly into the armory. During the short time in the supercruise, he strapped himself to a seat near the cargo hold until they arrived at their destination.
“You could have said on the ship’s comm that nothing happened to you while you were on board.”
“Were you worried?” he answered and turned to her.
She had her arms crossed and a disapproving look on her face. However, she immediately noticed the burn marks on his suit and the wide crack in the visor of the helmet, which Andarion had already placed on the table. His suit gave off the stench of burnt composite armor and the smell of ozone stung her nose. His hair was disheveled and disheveled. She realized she couldn't blame him. There was no question that he had fought bravely.
She started to answer, “And if it were like that? I mean, look at you.”
He paused briefly.
“It went pretty well,” he replied, certainly alluding to the situation when the ship he and Baker had boarded was attacked.
"I couldn't stop her fast enough. I'm sorry," she said.
He waved his hand, “We knew something like this could happen. We did something good today.”
She nodded, but she still felt like she had failed.
“I definitely disappointed you. "If I had been faster, this wouldn't have happened. I put you and Baker in danger," she sobbed.
"Don't tell yourself that. You did everything right," he tried to comfort her and approached her, "Thanks to you, we were able to save a lot of people today."
He hugged her. A tear ran down her cheek and she didn't know if it was because she thought she had disappointed him or because it felt good to finally be hugged after so long. To really be hugged. A comforting hug. Not the hugging between friends. It was more.
He pulled away from the hug and took her head in his hand. His hands were still in his gauntlets and felt dirty and rough. She alternately looked into his eyes. The one eye cybernetic, its photoreceptors refocused and the remaining biological eye, blue and endless like a clear ocean.
“Don’t cry,” he whispered softly, wiping the tear away with his rough thumb.
He leaned down and their lips touched.
She felt weightless for a moment.
He withdrew.
“We should see what’s wrong with Swanson, yeah? Whether she is there and survived.”
She nodded. And she found herself finally feeling warm again after a long time. Not that she was cold, but it was as if the dark clouds in her head were clearing and letting the sun shine through, if only for the moment. And she would try to capture this moment. As long as she could.
Do you like it?
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