Logbook entry

CMDR. Wyveres – Logbuch – Einsamkeit

29 Nov 2018Wyveres
Und wenn der Computer erstmal in fahrt ist, dann kann dich auch sonst nichts mehr erschüttern. Selbst dann nicht wenn Sie dir in ihrer holden Weiblichkeit mitteilt, dass das Schiff gerade am Überhitzen ist.

CMDR. Wyveres. Sternzeit: 27.11.3304


Warning:
Temperature critical, taking heat damage


Immer und immer wieder. Aber das bringt es nun mal mit sich wenn man an Sternen auftankt, man wird unweigerlich gegrillt, Stück für Stück.

Aber das Meckern bringt mir nichts, ich Akzeptiere das der Computer immer weiter machen wird. Also weiter um den Stern fliegen, weiter Tanken, Scannen und Erkunden.

Und was soll ich sagen, nach all den Eisplaneten und Gasriesen endlich mal ein paar interessante Planeten, Wasserwelten und ein schöner heißer Gesteinsplanet, der nur wenige Lichtsekunden vor seinem Stern rum eiert, in der Dunkelheit sieht das feurige Spiel auf seiner Oberfläche fast Hypnotisch aus.

So scanne ich mich durch ein paar Systeme, hier eine Eiswelt, da ein Gasriese mit 10 Monden, mittlerweile sind es nur noch 64 Sprünge. Und ich merke die Müdigkeit, die langsam aber sicher in mir hoch kriecht. Im aktuelle System gibt es nur den Stern, also wird es Zeit für Kaffee und etwas Entspannung.

Die Milchstraße vor mir stell ich die Maschinen ab und lass das Schiff etwas treiben. Ich brauch eine Pause. Und ausnahmsweise gibt der Computer mal ruhe. Also mach ich GalNet auf laut und höre mir die neusten Nachrichten an.
ULYANOV DISCUSSES FAR GOD OUTPOSTS
28 NOV 3304

Exotheologian Dr Alfred Ulyanov has commented on the abandoned Far God outposts recently discovered in the Etain system:
“This fascinating discovery implies that the missing chapters of the Far God sect were not arrested or killed, but instead fled to secret outposts to avoid persecution.”

“According to personal logs recovered from the sites, the sect’s members planned to wait in suspended animation for the coming of the Far God. The logs also reveal surprising details about what motivated these individuals to devote themselves to the faith.”

“Evidence suggests that the settlements on Etain 4a and 4c both came under attack, but whether by Thargoids or human forces is unclear. Mysteriously, no trace remains of the inhabitants.”

“I am indebted to the explorers who discovered these sites. This information will significantly contribute to the book I am co-writing with Gethin Okonkwo about the Far God religion.”


Während ich dieser schönen weiblichen blechernen Stimme zuhöre, werden mir die Augen schwerer und schwerer.

Ich schwebe Sanft durch die Corbalin, die Systeme sind ruhig, nichts rückt und rührt sich, alles ist so wie es sein sollte. Meine Kabine sauber, der Frachtraum aufgeräumt und voller wertvoller Waren. Die Stase Kapseln blinken im Einklang vor sich hin. Nichts ungewöhnliches alles ist Friedlich. Alles ist ruhig. Und so schwebe ich weiter vor mich hin, und denke eventuell daran doch mal wieder zur Hutton Orbital zu fliegen um neue Kaffee Becher zu bekommen.

leise grinse ich, bei dem Gedanken daran das einige Piloten sich immer wieder einen Scherz daraus machen, Neulingen zu erzählen, man würde dort umsonst eine Anaconda bekommen. Ich stell mir das so schön vor, 0,22 Lichtjahre vom Hauptstern entfernt, bei meiner ersten Tour brauchte ich 2 Stunden bei vollem Schub, am Ende kam ich auf fast 900c. Bevor der Computer anfing abzubremsen. Es wäre einfach Fatal würde man einfach weiter so schnell fliegen  nur um dann einen Not Stop durchzuführen. Man findet immer wieder die Überreste dieser Irren die das versuchen, es ist schon bei 80c lebensgefährlich aber alles über 200c zerreist einem einfach das Schiff.

Komisch, ich erinnere mich gar nicht daran, wie ich aufgestanden bin, und ob ich überhaupt die Maschinen aus gemacht habe. Wie lange bin ich schon im Schiff unterwegs? Und wo war jetzt nochmal der Weg zurück ins Cockpit, warum kann ich auf einmal die Schrift an den Wänden nicht mehr lesen. Panik stieg in mir auf, irgend etwas war nicht richtig, aber ich konnte nicht begreifen was. War irgendwas in den Kaffee geraten, hatte ich aus versehen irgendein Gas eingeatmet. Meine Gedanken wurden zu einem zähen Brei, nichts ergab auch nur irgendeinen Sinn. Die Korridore nicht, die Wände und Räume drehten sich in einander, Flog ich etwa in ein Schwarzes Loch? Man hörte ja so komische Geschichten, hatte ich einfach vergessen die Maschinen abzudrehen und bin in eine Raum Anomalie geraten? Was auch immer es war, nicht mal die Stimme des Computers war verständlich für mich. Und dann kam das rote Leuchten, Warnlampen gingen an, der Computer wiederholte immer und immer wieder die gleichen Worte.

nooning ruffle utu
nooning ruffle utu
nooning ruffle utu
nooning ruffle utu
nooning ruffle utu
nooning ruffle utu

Ein Computer ohne Sinn


Was völliges unverständliches Kauderwelsch für mich war. Aber es klang wichtig, und Sie wiederholte es ständig. Die Geräusch im Schiff wurden immer und immer lauter. Bis ich es kaum noch aushielt.

Dann eine Biegung hier, eine Drehung da, und da war es, das Cockpit, und dann ergaben auch die Worte, schlagartig einen Sinn. Running out of Fuel, war auf der Anzeige für die Treibstofflager zu lesen. Die Worte die der Computer sagte wurden schlagartig verständlich. Aber da war es schon zu Spät, zu spät für alles was ich hätte tun können, in dem Moment wo ich meinen Sitz erreichte wurde aus dem Satz: „Running out of Fuel“, „No Fuel Left!

Ich wahr verloren. Schoß mit 1200c durch das nichts und hatte keinen Treibstoff mehr. Kein Treibstoff gleich keine Energie. keine Energie gleich keine Aufrechterhaltung des Supercruise. Ich erinnerte mich an meine Worte, „Wenn man bei so hoher Geschwindigkeit einen Not Stop hinlegt, Pulverisiert es einem augenblicklich das Schiff.“

Und genau das würde mir in wenigen Microsekunden Passieren, ich konnte nur noch zusehen, die Elektronik starb, die Stimme des Computers erklang nun viel dumpfer und es wurde, still. Mit dem letzten funken, brach auch die Kontrolle über die Düsen. Peng und es geschah fast augenblicklich, das Schiff schrie und wurde von den Scherkräften wie Lametta zerfetzt, ich sah noch die Explosionen, konnte noch sehen wie ich umher geschleudert wurde.

Ich konnte sehen, wie ich umher geschleudert wurde. Ich sah mich selbst, so als würde ich einen Film sehen. Meine Gedanken rasten, ein Traum? Kann das sein? Ich versuchte alles, aber nichts passierte. Dann wie als würde ich einen Schlag abbekommen, zog sich die Zeit erst ewig hin ich sah wie ich in mich Selbst zurückkehrte. Und dann kam der Schlag. Ich schreckte in meinem Pilotensitz hoch.

Der Computer las noch immer aus den GalNet Nachrichten vor. So als wäre nie etwas passiert. Was auch den Tatsachen entspricht, ich brauchte dringendst einen Kaffee und etwas vernünftiges zu Essen. Ich stellte die Nachrichten aus und wechselte auf einen der Sender die Musik spielten. Meine eigene hatte ich mittlerweile Hundertfach gehört.

Ich erinnerte mich, ganz zu Anfang, hatte ich das vergnügen, dass ich in eine solche Situation geraten war. Damals in meiner guten alten Sidewinder, keine Tankvorrichtung und nach einem Raider Angriff, trieb ich mit immer weniger werdenden Kraftstoff durch die Leere, bis ich schließlich aufgab und das Schiff Sprengte und kurz darauf dann in einem Klon aufwachte. Hatte mein Unterbewusstsein mir einen Streich gespielt? Sollte ich etwa zu unvorsichtig geworden sein. Was auch immer es war. Das Schiff schien mir nun noch leerer als es schon war. Ich hätte echt einen Co Piloten mitnehmen sollen. Vielleicht was Weibliches, Gesellschaft halt.
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