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"Naked Survival" - Eine Retrospektive



Retrospektive: "Naked Survival – Mit CMDR Pinopop und CMDR Baskuel von der K.I.N.D.E.R.S. Corp."

Folge 69: "Sesur B2 – Nackt und... sagen wir mal... mutig!"


Tag 1: Der Anfang des Unheils
CMDR Pinopop und CMDR Baskuel – zwei normalerweise wohlbehütete Mitglieder der K.I.N.D.E.R.S. Corp. – dachten, sie hätten schon alles gesehen. Doch dann landeten sie auf Sesur B2, nackt und unvorbereitet. Schon am ersten Tag mussten sie erkennen, dass luxuriöse Raumschiff-Interieurs nicht wirklich auf das Überleben in der sengenden Hitze dieses unwirtlichen Planeten vorbereiten.

Ohne ihre gewohnten Mikrogeflecht-Kühlschläuche schwitzten die beiden Kommandanten schon nach zehn Minuten so heftig, dass ihre erste taktische Entscheidung war, sich in den Schatten eines großen Fungoida Stabitis-Pilzes zu flüchten. Ein fataler Fehler.

Tag 3: Die Pilzwirkung setzt ein

"Es war kein schlechter Pilz!", rief CMDR Pinopop, während er eine imaginäre Schnecke jagte, die angeblich versuchte, seine Schuhe zu stehlen – die er gar nicht trug. Währenddessen hielt CMDR Baskuel eine leidenschaftliche Rede über die ethische Behandlung von Raumschiff-Toastern, eine Rede, die scheinbar für den gesamten lokalen Ameisenhaufen bestimmt war.

Die halluzinogenen Effekte von Fungoida Stabitis setzten schneller ein, als ihre Überlebensinstinkte. Die beiden versuchten, sich gegenseitig davon zu überzeugen, dass sie längst eine riesige Basis errichtet hatten – aus Sand und Träumen.

Tag 7: Das wahre Grauen – Bacterium Volu
Nachdem sie den Großteil der ersten Woche in einer Mischung aus Pilzträumen und Schweiß verbracht hatten, bemerkte CMDR Baskuel eine unangenehme Irritation im Intimbereich. "Ich dachte, es wäre der Sand," murmelte er, doch es stellte sich schnell heraus, dass Bacterium Volu, ein besonders hartnäckiger Parasit, die Ursache war. Pinopop, der sich ebenfalls kratzend neben ihn setzte, nickte verständnisvoll.

Beide Kommandanten verbrachten die nächsten Tage damit, die perfekte Balance zwischen „Nicht-kratzen“ und „Unbedingt-kratzen“ zu finden – eine wahre Meisterleistung des menschlichen Überlebenswillens.

Tag 10: Kuscheln oder Erfrieren – Die Nacht wird zur Herausforderung

Nachdem sie den ganzen Tag in der sengenden Hitze überlebt hatten, kam die Nacht auf Sesur B2 mit einer schockierenden Wendung: klirrende Kälte. Die Temperaturen fielen so drastisch, dass beide Kommandanten gezwungen waren, sich ihrer größten Angst zu stellen – dem Kuscheln.

„Ich... ich meine, rein taktisch gesehen... das ist eine überlebenswichtige Maßnahme“, stotterte CMDR Pinopop, während er versuchte, die Situation rational zu erklären, obwohl die Gänsehaut sich schon über seinen ganzen Körper zog. „Rein strategisch“, fügte CMDR Baskuel hinzu, während er sich zögernd näher an Pinopop heranschob.

In völliger Stille, unter dem sternenübersäten Himmel Sesur B2s, lagen die beiden dicht aneinandergekuschelt, jeder darauf bedacht, nicht allzu sehr auf den anderen zu achten. Doch trotz anfänglicher Befangenheit konnten sie sich nicht der Wahrheit entziehen: Die Körperwärme des anderen war die einzige Möglichkeit, die Nacht zu überstehen.

„Wenn wir das hier überleben, reden wir nie wieder darüber“, murmelte Baskuel schließlich, und Pinopop nickte eifrig. „Niemals“, bestätigte er mit ernstem Gesichtsausdruck, obwohl sie beide wussten, dass es wohl die intimste Begegnung war, die sie jemals teilen würden.

So lagen sie da, umhüllt von einer ungewollten, aber lebensnotwendigen Nähe, und fanden heraus, dass das Überleben manchmal die seltsamsten Allianzen hervorbringt. Aber hey – in der Wildnis gibt es keine Regeln... außer vielleicht: Nie den Kuschelpartner verlieren.

Tag 14: Die unentdeckte Zivilisation
In einem besonders dramatischen Moment der Halluzinationen entdeckten sie – so dachten sie zumindest – eine "versteckte Zivilisation", die sich als ein Haufen Steine herausstellte. "Sie haben so viel zu lehren", flüsterte Pinopop ehrfürchtig, während er einer besonders rundlichen Steinformation ein herzliches o7 zuwarf.

Baskuel, inzwischen völlig überzeugt davon, dass er der Auserwählte dieser steinigen Gesellschaft sei, hielt eine Zeremonie ab, bei der er einen besonders glatten Fels zum "Ehrenbürger" ernannte. Die "Steinmännchen" schienen sich allerdings nicht besonders beeindruckt zu zeigen.

Tag 15: Die philosophische Diskussion – Pro und Contra der Xenophilie

In einer der wenigen kühlen Abendstunden, als der Kälteschock der Nacht noch nicht eingetreten war und die Sonne gerade hinter den Hügeln von Sesur B2 verschwand, fanden sich CMDR Pinopop und CMDR Baskuel in einer unerwartet tiefgründigen Diskussion wieder – über ein Thema, das ihnen in ihrer misslichen Lage plötzlich viel wichtiger erschien, als es jemals zuvor gewesen war: Xenophilie.

„Also, rein hypothetisch,“ begann Pinopop, während er einen Stock ins Feuer starrte, „was denkst du über Xenophilie? Ich meine, wir haben ja unzählige Spezies da draußen. Sollten wir uns wirklich auf unsere eigene Art beschränken?“

Baskuel, der gerade versuchte, einen Bacterium Volu aus seinem Haar zu zupfen, blieb kurz stumm und überlegte. „Kommt drauf an, oder? Manche dieser Spezies haben Fähigkeiten, die... naja, vielleicht nicht so kompatibel mit dem menschlichen Körper wären. Hast du mal die Tentakeln eines Thargoiden gesehen? Stell dir das in einer... sagen wir mal, intimen Situation vor.“

Pinopop schüttelte den Kopf lachend. „Ja gut, aber die Tentakel könnten auch praktische Vorteile haben. Außerdem, wer sagt denn, dass unsere Standards die einzigen sind? Vielleicht bieten die Thargoiden einen ganz neuen Blick auf... Körperlichkeiten.“

„Du vergisst die Schleimsekrete“, entgegnete Baskuel trocken. „Sicher, die könnten interessant sein... aber ich will nichts riskieren, das mit meinem physischen Gleichgewicht herumspielt. Stell dir vor, du wachst auf und hast plötzlich eine extra Gliedmaße. Praktisch? Vielleicht. Aber stilvoll?“

Pinopop zuckte mit den Schultern. „Man muss offen bleiben. Manche haben Angst vor dem Unbekannten, aber was, wenn uns eine andere Spezies etwas über uns selbst lehren könnte? Vielleicht geht’s nicht nur um körperliche Kompatibilität, sondern um die Erweiterung unserer Grenzen.“ Er grinste und fügte hinzu: „Wobei, ich gebe zu, ein paar Spezies da draußen wären... eine Herausforderung.“

Baskuel nickte langsam. „Ich sehe deinen Punkt. Aber was ist mit der ethischen Frage? Wir reden über Spezies, die wir nicht vollständig verstehen. Was, wenn deren Konzept von Intimität völlig anders ist? Wir könnten etwas als einvernehmlich betrachten, was für sie... nun, ganz anders ist.“

„Das ist natürlich wichtig“, gab Pinopop zu, „aber denk mal an die kulturelle Bereicherung! Es wäre ein intergalaktischer Austausch auf ganz neuer Ebene. Und wenn man es richtig angeht, mit gegenseitigem Verständnis, könnte es tatsächlich Brücken bauen zwischen den Zivilisationen. Wer weiß? Vielleicht lösen wir den intergalaktischen Krieg mit einer Romanze!“

Beide lachten bei der Vorstellung, wie ein Bündnis durch ein interkulturelles Date zwischen Menschen und Thargoiden geschlossen wird.

„Aber seien wir ehrlich“, fügte Baskuel hinzu, als das Lachen verklang, „wenn uns die Fungoida Stabitis schon so aus der Bahn geworfen hat, will ich mir gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn wir plötzlich Gefühle für eine Kreatur mit sechs Augen und Fangarmen entwickeln. Da gibt’s doch Grenzen.“

Pinopop nickte ernst. „Klar, aber vielleicht sind diese Grenzen da, um überwunden zu werden. Die Zukunft der Menschheit könnte eine Mischung aus Sternen und... naja, sehr flexiblen Moralvorstellungen sein.“

Am Ende einigten sich beide darauf, dass Xenophilie wohl eine spannende, aber äußerst komplexe Angelegenheit ist – und dass sie froh waren, vorerst nur in der Nähe von Menschen zu kuscheln.

Tag 21: Der große Durchbruch (oder Zusammenbruch?)
Am letzten Tag kamen sie wieder zu Sinnen – zumindest teilweise. Ihre Haut war gerötet, sie hatten beide gut 10 Kilogramm an Flüssigkeit verloren, und Bacterium Volu hatte sich als besonders hartnäckiger Begleiter erwiesen. Dennoch waren sie stolz. Sie hatten es geschafft, ohne ihre geliebten Kühlschläuche, ohne Nahrungspakete und – ganz wichtig – ohne Raumanzüge. Der Hunger führte allerdings dazu, dass beide entschieden, nie wieder Pilze auch nur anzusehen, geschweige denn zu essen.

Am Ende war die größte Lektion des Abenteuers vielleicht, dass selbst Kommandanten der K.I.N.D.E.R.S. Corp. eine Pause vom Komfort brauchen... oder vielleicht doch lieber nicht. „Nächstes Mal nehme ich meinen Anzug mit“, murmelte Pinopop, während er sich am Shuttle festhielt, und Baskuel nickte eifrig.

Doch eines ist sicher: Was auf Sesur B2 passiert, das bleibt auf Sesur B2. Außer Bacterium Volu, den Scheiß wird man nie mehr los....

Das Fazit:
In der sengenden Hitze von Sesur B2 ohne Mikrogeflecht-Kühlschläuche zu überleben ist kein Zuckerschlecken. Vor allem nicht, wenn man sich versehentlich von Halluzinogenen ernährt und Bakterien in den persönlichsten Bereichen zu kämpfen hat. Aber hey, sie haben es irgendwie geschafft – und das ist ja wohl der wahre Sieg.
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