Ich habe mich lange dagegen gewehrt, auf etwas so altertümliches wie ein Logbuch zurückzugreifen. All die Systeme meiner Schiffe aktualisieren Ihre Daten kontinuierlich und automatisch. Was könnte ich schon zu dieser Effizienz beitragen? Nun ich dachte mir, darum geht es vielleicht gar nicht. Eventuell interessiert es den Einen oder Anderen ja, welche Abenteuer ich in diesem Universum schon bestanden und welche Abenteuer dort draußen noch auf mich warten...in der Schwärze.
Aber gut...fangen wir mal am Anfang an, am ersten, am echten Anfang.

Mein Name ist Mancoon Crest. Ich wurde als Sohn des Weltraumhändlers Benton Crest und seiner Frau Ilia-May Crest (geb Furlong) am sechsten Juni 3261 auf der Galileo Station in der Nähe des Erd-Mondes im Sol System geboren. Fast genau zehn Jahre später, am fünften Juli 3271, erblickte mein kleiner Bruder Arlen das Licht der einzig wahren Sonne. Über den kleinen Idioten werde ich hier kaum ein Wort verlieren, soll er doch sein eigenes Logbuch führen! :-) Nein ernsthaft - ich liebe meinen Bruder über alles und bin sehr stolz auf ihn aber seit wir beide der Pilots Federation angehören, sind gemeinsame Treffen eine Seltenheit geworden. Wenigstens der Kontakt über Hyperraumfunk ist regelmäßig. Aktuell dient er sich als Vertragspilot in der Federal Navy nach oben. Er will unbedingt eine Corvette wie meine Excelsior haben. Ich habe ihm mal besser nicht erzählt, dass er neben dem Rang den er benötigt, um ein solches Schiff überhaupt von der Navy erwerben zu dürfen, auch noch eine Milliarde Credits verdienen muss um das Schiff zu kaufen und auszurüsten aber hey das weiß er bestimmt schon alles...Chief Petty Officer Arlen Crest ist ja kein Dummerchen.

Aber zurück zum Protagonisten dieser Geschichte...MIR!

Meine Jugend war geprägt von Frachtcontainern, Credits und der Raumfahrt, kein Wunder bei DER Familie. Wir hielten uns größtenteils im kolonisierten Teil der Milchstrasse auf. Alles andere hätte für Händler auch keinen Sinn gemacht. Meine Eltern besaßen einen stark modifizierten Lakon Type-7 Frachter namens Demeter, der uns als Einnahmequelle immer gute Dienste leistete und der ganzen Familie ein Leben in Sicherheit und relativem Wohlstand bescherte. Ich weiß zwar nicht wie mein Vater auf den Namen und schon gar nicht, wie er darauf kam den Klotz Orange lackieren zu lassen aber genau diese Farbe sollte uns allen, an einem düsteren Tag mal das Leben retten. Im Laufe meiner Pilotenkarriere flog ich die alte Kiste selbst für einige Zeit, habe sie aber irgendwann verkauft und durch einen Type-9 ersetzt. In der Restrospektive war das eine ziemlich dämliche Entscheidung. Ich würde heute den Neupreis dafür zahlen, wenn diese Kindheitserinnerung wieder in meinem Hangar stünde! Aber sowas passiert eben, wenn man blind den Credits hinterherjagt...